ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Hundeleben 1892
Ein leicht vergilbter Münchner Bilderbogen
Vorlage: Aus dem Tagebuch eines Hundes (Erzählungen)
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Redaktion: Robert Stauffer
Technische Realisierung: Irene Thielmann, Angela Bernt
Regie: Heinz von Cramer
Zu seinen Lebzeiten haben nur wenige das Genie dieses Autors erkannt. Heute erlebt der 1921 nach über 15 Jahren Aufenthalt in einer Irrenanstalt gestorbene Oskar Panizza eine Renaissance. Zu seinen schönsten Werken gehört die Erzählung "Aus dem Tagebuch eines Hundes", in dem die Menschen-Welt aus der Perspektive eines Hundes beschrieben wird - ein Kunstgriff, der es Panizza erlaubte, menschliches Tun und Lassen um so grimmiger zu sezieren. Der Erzähler und zugleich die Hauptfigur ist ein philosophischer, in seinem Hang zur Systematisierung ungemein deutscher Dackel. Er wird, jung und weltunerfahren, vom Land in die Stadt verkauft und lernt dort Straßen und Häuser, Schutzleute und Kaffeestuben, Menschen männlicher und weiblicher Natur kennen (die er auf Grund ihrer Kleidung als "Beinzeiger" und "Beinverstecker" klassifiziert). Er erlebt den ersten Schnee, die Liebe und den Tod... In Heinz von Cramers Hörspielinszenierung äußern sich die Menschen durchweg in überdimensionalen unverständlichen Lauten, während Hunde und Katzen eine "normale" verständliche Sprache reden.