ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
An der Klagemauer
Dokumentation mit fiktiven Elementen
übersetzt aus dem Hebräischen
Übersetzung: Ruth Kahana
Komposition: Eldad Lidor
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Angelika Körber
Regieassistenz: Vera Wildgruber
Regie: Eran Baniel
Die Klagemauer hat immer schon zahlreiche, meist jüdische Menschen aus aller Welt angezogen. Sie gilt noch heute als einer der heiligsten Orte in der heiligen Stadt Jerusalem. Nach alter Tradition schreiben Männer und Frauen - durch eine Wand voneinander getrennt - Gebete und Wünsche auf Zettelchen, falten diese zusammen und stecken sie zwischen die schweren Steinblöcke der "Tränenmauer". Wenn spät in der Nacht hier nur noch wenige Orthodoxe beten, füllt - außer an Feiertagen und am Sabbat - ein arabisches Reinigungsteam unter der Aufsicht eines Rabbis tausende dieser Papierstücke in große Plastiktüten, um sie wegzuwerfen. Das Hörstück "An der Klagemauer" ist eine farbige Collage aus Dokumentation und Fiktion. Es ist eine radiophone Reise in die verschlungene Welt der Wünsche und Träume, der Bekenntnisse und Geheimnisse, der Klagen und empörten Aufschreie, die den Zettelchen anvertraut wird. Die Auswirkungen dieser menschlichen Dramen, die sich zwischen diesen Steinen aus Herodes' Zeit verbergen, reichen bis weit in die politischen, religiösen und sozialen Verhältnisse Israels hinein.