ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Wirklich bestialisch
Technische Realisierung: Theresia Singer, Gabriele Neugroda
Regieassistenz: Michael Schlimgen
Regie: Holger Rink
Wessi-Kommissar Mannhardt kann seine junge Assistentin Tabea in der Mordkommission Oranienburg nur mühsam dazu überreden, endlich das Fernsehen auszuschalten, wo gerade "Enter-1" läuft. Der Privatsender produziert eine Reality-Show, in der nervenkitzelnde Kriminalfälle lebensecht rekonstruiert werden. Kaum hat Tabea die Aus-Taste gedrückt, klingelt das Telefon, und Mannhardt wird vom Privatsender "Enter 1" gebeten, vor laufender Kamera ein Statement zum Fall des Menschenschlächters Günther Grotjohann abzugeben. Mannhardt lehnt jedoch ab. Grotjohann ist seit längerem aus der Gegend, in der ihn jeder kennt, verschwunden. Aber irgend jemand scheint seine Bestialität nachzuahmen. Denn kurz darauf werden weitere Menschenfleischstücke gefunden. Müller, ein Rentner aus dem Westen, ist das Opfer. Er war nach Oranienburg gekommen, um sein rechtmäßiges Erbe zurückzufordern. Wer könnte ein Interesse gehabt haben, den alten Mann zu beseitigen? Mannhardt versucht mühsam, Indizien zu finden. Als der Kommissar in der Zeitung liest, daß der private Fernsehsender inzwischen Höchstpreise zahlt, um Reality-Stoff von Tätern oder Opfern zu kaufen, geht ihm die Phantasie durch, und er glaubt, Müllers Mörder zu kennen.
-ky ist das Kürzel für Horst Bosetzky, geboren 1938 in Berlin. Der Soziologie-Professor verfaßte in Deutschland als erster sogenannte Sozio-Krimis. Seit 1971 erscheinen regelmäßig Romane und Erzählungen, die zum Teil verfilmt wurden. Der Westdeutsche Rundfunk hat seit 20 Jahren fast ausnahmslos die Krimis von -ky produziert; zuletzt 1992 "Niemand kennt Tag und Stunde".