ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Hamlets Verwandlung
Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Renate Tiffert
Regie: Karlheinz Liefers
Als Hamlet eines Morgens erwacht und in den Spiegel schaut, findet er sich stark verändert vor, zu einem riesigen Frosch verwandelt. In so fragwürdiger Gestalt sind seine Aussichten auf die Thronfolge gering, und auch als Rächer seines Vaters, der ihm jede Nacht als Geist erscheint, nimmt er sich unbeholfen komisch aus. (Bekanntlich hat Onkel Claudius durch feigen Königsmord die Krone Dänemarks an sich gerissen und Hamlets Mutter zur Frau genommen - das aber "kann so natürlich nicht stehen bleiben"). Hamlet - unter den gegebenen Umständen - gewinnt immer mehr an Umfang und Größe und droht den Usurpator zu verspeisen. Damit ist das Spiel gewonnen und der Schurke gibt klein bei. Des Vaters Geist hat wieder Ruhe und stellt sein nächtliches Erscheinen ein. Ophelias Liebe aber bleibt erhalten, sie küßt den Prinzen auch in Froschgestalt: Hamlet sei nun einmal Hamlet und der kleine Unterschied nur äußerlich.
Roland Lang, geboren 1942 in Jablonec (Tschechien), absolvierte eine Lehre als Gebrauchsgrafiker. Studium an der Kunstakademie Karlsruhe. Lebt dort seit 1974 als freier Schriftsteller. 1978 Stuttgarter Literaturpreis. Romane, Erzählungen, Features, Hörspiele (auch Mundarthörspiele).