ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Hans José Rehfisch, Wilhelm Herzog
Die Affäre Dreyfus
Vorlage: , Affaire Dreyfus (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Peter Adler
Technische Realisierung: Hans Jacobs, Ingeborg Hasse
Regie: Oskar Nitschke
Am 22. Dezember 1894 wurde der Hauptmann im französischen Generalstab Alfred Dreyfus wegen Landesverrat zu lebenslänglicher Deportation verurteilt und degradiert. Der von der nationalistischen Presse aufgepeitschte Mob wollte Blut sehen. Warum war Dreyfus nicht zum Tode verurteilt worden? Hatte er nicht Geheimnisse der französischen Landesverteidigung an den deutschen Kaiser verkauft? Und vor allem: war Dreyfus nicht - Jude? Ein Mann, der das Vertrauen seiner Vorgesetzten ausgenutzt hatte, um trotz seiner Abstammung in der ruhmreichen französischen Armee Karriere zu machen? Es war unglaublich, daß man Dreyfus am Leben ließ. Aber diejenigen, die den Prozeß gegen Dreyfus in Szene gesetzt hatten - die Spitzen des französischen Generalstabes -, sie wußten wohl, warum sie den Hauptmann Dreyfus nicht kurzerhand füsilieren ließen. Denn Alfred Dreyfus war unschuldig. Und vielleicht gibt es auch heute wieder Menschen, die den warnenden Unterton aus diesem Stück heraushören, eine Mahnung, auf der Hut zu sein: vor den Versuchungen der Demagogen und vor der eigenen Indifferenz.