Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Stefan Zweig

Schach

Vorlage: Schachnovelle (Novelle)
Bearbeitung (Wort): Henry Jessen

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Gert WestphalBergmann, ein Schriftsteller
    Aenne BruckBergmanns Frau
    Rudolf Koch-RiehlPavlevic
    Wolfgang EngelsMc Connor
    Alexander GollingCzentovic
    Paul HoffmannDr. Brentano

Ein Ich-Erzähler berichtet von seiner Begegnung mit dem Weltschachmeister Mirko Czentovic, den ein Millionär gegen Honorar zu einer Simultanpartie herausfordert. Czentovic beherrscht fast automatisch die kalte Logik des königlichen Spiels. Erst das beratende Eingreifen eines österriechischen Emigranten rettet gegen den eiskalt operierenden Weltmeister ein Remis. Dr. B. hatte sich, von der Gestapo inhaftiert, vor nervlicher Zermürbung und geistiger Aushöhlung bewahrt, indem er monatelang eine Sammlung von 150 Meisterpartien blind durchspielte und schließlich gegen sich selbst spielte. Diese Schizophrenie erzeugte bei ihm ein Nervenfieber, das schließlich zu seiner Entlassung führte. Nun spielt er erstmals wieder eine Partie gegen den Weltmeister. Nach einem ersten Sieg verfällt er bei der abverlangten Revanche wieder in jenes Nervenfieber, das damals seinen Zusammenbruch herbeigeführt hatte. Daraufhin entfernt sich Dr. B., um nie wieder ein Schachbrett zu berühren.

Weitere Informationen
Stefan Zweig wurde als zweiter Sohn eines reichen Fabrikanten am 28. November 1881 in Wien geboren. Schon während seiner Gymnasialzeit verfasste er Gedichte, nahm dann in Wien das Studium der Literaturgeschichte auf und begann zu reisen – durch Europa ebenso wie nach Tunesien oder Mexiko. Als Übersetzer des Franzosen Romain Rolland oder des Belgiers Emile Verhaeren machte er sich ebenso einen Namen wie durch seine eigenen Werke. Der Zweite Weltkrieg, Bücherverbrennung und Verfolgung ließen Zweig schließlich nach Brasilien emigrieren. Unter dem Eindruck deutscher Kriegserfolge und erschöpft von unfreiwilliger Migration sowie derm Verlust seiner – vor allem auch geistigen – Heimat Europa nahm sich der Sechzigjährige zusammen mit seiner Frau Lotte am 23. Februar 1942 das Leben. (Pressetext und biographische Notiz von Radio Bremen anlässlich einer Weiderholungsausstrahlung 2018)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Radio Bremen 1952
  • Erstsendung: 18.04.1952 | Radio Bremen Zwei | 40'22

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?