Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Morti Vizki
Irrläufer
übersetzt aus dem Dänischen
Übersetzung: Walburg Wohlleben
Technische Realisierung: Jonas Bergler
Regieassistenz: Silke Benn
Regie: Michael Schlimgen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Klaus Herm Malthe Margit Bendokat Barbara Michael Maertens Uwe Lisa Adler Christiane Elke Czischek Dagmar
Malthe, ein sehr alter Mann, bekommt Besuch von jungen Leuten, die offenbar bei ihm Pflegedienst leisten. Sie sind unwirsch, überheblich und eigentlich nur darauf aus, ihn in ein Heim zu entsorgen. Warum? Malthe ist einer der letzten Menschen in diesem Land, das von Klonen bewohnt wird. Menschen bergen Gefahr, müssen eingesperrt werden. Die Klone haben Angst vor emotionalem Potential, dem das ihre unterlegen ist, sie fürchten alles, was sie glauben, von den wenigen noch lebenden Menschen zu wissen - und das, obgleich sie selbst unsterblich sind. Malthe aber findet einen Weg, dieser Qual der Unsterblichkeit zu entgehen.
Weitere Informationen
Morti Vizki, geboren 1963 in Dänemark, war ursprünglich Musiker. Mittlerweile zählt er zu den interessantesten Theaterautoren seines Landes und hat auch eine Reihe von Hörspielen geschrieben (der WDR sendete zuletzt von ihm "Die Angst vor den Messern", 1997). Vizki greift ein Thema aus der aktuellen Debatte auf. Den Ausweg aus der Katastrophe des rein geklonten Lebens sieht er, hierin Schüler des großen dänischen Philosophen Sören Kierkegaard, in der Suche nach pantheistischer Harmonie. "Es gehört moralischer Mut dazu", so Kierkegaard im Motto zu diesem Hörspiel, "zu trauern; es gehört religiöser Mut dazu, froh zu sein." Dieses Hörspiel wurde geschrieben auf Einladung des Dänischen Literaturzentrums und im Auftrag des Dänischen Rundfunks. Im Gegenzug entstand auf deutscher Seite das Hörspiel "Mundtot" von Uta Maria Heim (Forum Hörspiel, WDR 3 am 25. Oktober). Der WDR setzt damit seine Pflege neuester skandinavischer, besonders dänischer, Hörspiele fort. Danmarks Radio zeigt im Rahmen des Kulturaustausches Interesse an junger deutscher Radioliteratur.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2000
- Erstsendung: 13.10.2000 | WDR 5 | 20:05 Uhr | 33'37
Auszeichnungen
- Kurd Laßwitz Preis 2001 (5. Platz)