ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Mare Nostrum
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Marianne de Barde, Hubert von Bechtolsheim
Technische Realisierung: Günther Simon, Renate Bäumer
Regieassistenz: Wolfgang Wölfer
Regie: Fritz Schröder-Jahn
In diesem Stück stoßen drei Momente zusammen, die sich nur schwer miteinander vereinbaren lassen: echt empfundene, makabre Tradition, Mythos und der nüchterne Sinn der modernen Welt. Einige skrupellose Geschäftemacher sind auf der Suche nach Bauland und haben es auf den riesigen, aber ungenutzten Besitz des verarmten Grafen Tiburon abgesehen, der ganz abgelegen und für die Touristen unerreichbar "an der besten Küste Europas" liegt. Man versucht, mit dem Besitzer übereinzukommen, aber allen noch so verlockenden Angeboten steht er merkwürdig distanziert gegenüber. Da tritt ein Ereignis ein, das kaum jemand voraussehen konnte. Der Graf hat gerade seinen siebzigsten Geburtstag begangen. Uralter mythischer Brauch will es, dass er sich an diesem Tage ins Meer stürzt, um seinen Sohn die Nachfolge antreten zu lassen. Doch die in der Nähe weilenden Geschäftsleute fischen ihn auf und retten ihn gegen seinen Willen. Eine zweitausendjährige Tradition zerbricht. Es kommt zum Verkauf des Geländes, auf dem ein modernes Luxus-Hotel errichtet wird. In den Vertretern der alten Welt aber bricht die Macht der Überlieferung durch, und es scheint sich der Fluch zu erfüllen, der auf dem Meer und auf dem Grundstück lastet.