Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Hans Magnus Enzensberger

Der Untergang der Titanic

Eine Komödie

Vorlage: Der Untergang der Titanic (Episches Gedicht)
Bearbeitung (Wort): Horst H. Vollmer
Komposition: Peer Raben
Technische Realisierung: Peter Jochum, Gisela Leiss
Regieassistenz: Ferdinand Ludwig

Regie: Horst H. Vollmer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans Magnus EnzensbergerAutor
    Walter Andreas SchwarzErzähler
    Christiane EislerStimme
    Rebekka FlemingStimme
    Melanie de GrafStimme
    Jutta GraebStimme
    Marianne LochertStimme
    Renate LüttichStimme
    Marianne MosaStimme
    Dieter BorscheStimme (Führer auf Schiff)
    Christian BrücknerStimme
    Horst Michael NeutzeStimme (Ingenieur)
    Matthias PonnierStimme
    Jodoc SeidelStimme
    Baldur SeifertStimme
    Michael ThomasStimme

Große dichterische Gesänge werden heute nicht mehr angestimmt: der Glaube an Gott, der an die Geschichte, ihren Sinn und ihre Erkennbarkeit stützt den Atem der Dichter nicht mehr. Wenn einer dann doch noch einmal weit ausholt, in "großer Form" Fragmente besingt, mit epischem Atem und stupender Eloquenz davon spricht, daß die Luft gerade noch zum Überleben reicht, und im Bild der "Titanic" und des Eisberges - mit dem Schrecken "spielend" – die Komödie unserer Apokalypse zusammenfaßt, dann kann er der allgemeinen Verblüffung sicher sein. Kein Wunder, daß Hans Magnus Enzensbergers "Der Untergang der Titanic" zu einem der größten literarischen Erfolge der vergangenen Buchsaison wurde. Vielleicht trug aber auch dazu bei, daß er uns (und sich?) noch einmal die geheime Sehnsucht nach einem großen Gedicht erfüllt hat.

"Die Angst der Verantwortlichen und der Hörer, sie wird schon ihre Gründe haben, dachte ich mir. Gedichte, die gleichsam von gar nichts handeln, gibt es genug, und aus denen läßt sich schwer ein Hörspiel machen. Als ich aber einmal, auf der Autobahn, nach Musik suchte, bekam ich ein stundenlanges Gedicht zu hören, Nerudas 'Großer Gesang', inszeniert von Heinz von Cramer: es war ein Idealfall von Radiophonie. Kein Wunder, sagte ich mir, als ich darüber nachdachte; das epische Gedicht ist schließlich immer eine Sache für Hörer (und nicht für Leser allein) gewesen - schon ein paar tausend Jahre vor der Erfindung des Mikrophons. Verse, die Geschichten erzählen: das müßte man ausprobieren, indem das Hörspiel, das im 'Untergang der Titanic' ja drinsteckt, von einem Regisseur herausgeholt und zu Ohren gebracht wird." (Hans Magnus Enzensberger)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk 1979
  • Erstsendung: 10.05.1979 | hr2 | 94'28

Veröffentlichungen

  • Kassetten-Edition: Cotta's Hörbühne 1987

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