ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Nicola Sani

Con Fuoco


Komposition: Nicola Sani

Redaktion: Markus Heuger

Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Barbara Goebel

Regieassistenz: Carsten Schulz


Regie: Nicola Sani

"Con Fuoco" ist die letzte Episode in einem Zyklus, den der italienische Komponist Nicola Sani den vier Elementen Erde, Luft, Wasser und Feuer gewidmet hat. Alle vier Teile der Elemente-Tetralogie sind Produktionen des Studio Akustische Kunst des WDR. Der Flötist Roberto Fabbriciani, einer der weltweit angesehensten Interpreten der Neuen Musik, lotet in "Con Fuoco" die außergewöhnlichen und unerforschten Klangeigenschaften der Sub-Kontrabassflöte aus, dem größten Instrument seiner Art. Nicola Sani bezeichnet die Tetralogie als eine "Reise zu den Tiefenregionen des Klanges". "Con Fuoco" ist die letzte Station dieser Reise, die mit der Bass-Flöte in "Wassererinnerungen" begonnen hat, und mit der Kontrabassflöte in "Windstille" und Perkussions-Klängen in "Terra" fortgesetzt wurde. Atem und Perkussion, Urklänge aus den Anfängen der Menschheitsgeschichte, bilden die Basis der künstlerischen Auseinandersetzung mit den vier Elementen. Das Potential dieser Klänge wird gründlich erforscht und mit den Möglichkeiten des Digitalschnitts und der Mehrkanaltechnik entwickelt Sani eine Dramaturgie von Schichtungsprozessen in Raum und Zeit. Im Mittelpunkt des letzten Teils des Elemente-Zyklus steht das Feuer als Element der Verwandlung. So wie die Form des Feuers plötzlich wechselt, unterliegt auch sein Klang ständigen Metamorphosen. Die Komposition ist durch eine starke Bewegung im Raum gekennzeichnet, aus der sich plötzliche und starke Kontraste ergeben, die eine permanente Neuorientierung der Hörer erfordern. Das akustische Feuer ergibt sich aus einer Schichtung minimaler Elemente, die sich in unvorhergesehenen Bewegungen - explosiv - ausbreiten, und sich wieder zu kleinen Mikroklangzellen entwickeln, um wiederum neue Formen zu generieren. Dem entspricht die kompositorische Struktur eines Kontinuums der Klangszenen vom Phänomen Feuer, von der Metamorphose und der Selbstverzehrung der Materie.

Nicola Sani, geboren 1961, italienischer Computer-Komponist und Performer, kombiniert in zahlreichen seiner Stücke elektronische und traditionelle Instrumente miteinander. Er beteiligt sich mit seinen Werken bei Festivals für zeitgenössische und elektronische Musik, arbeitet mit Michelangelo Antonioni, Nam June Paik und Fa lbrizio Plessi. Bis 1988 war Sani musikalischer Leiter der Arte Elettronica in Camerino und bis 1988 Direktor der Societa Informatica Musicale (S.I.M) und seit 1993 des Electronic Arts Programme des Festivals RomaEuropa. Er ist Mitarbeiter des europäischen TV-Satelliten-Kanals RAISAT und Moderator eines täglichen klassischen Musikprogramms von Radio Tre/RAI. Er wurde 1990 mit dem Prix Ars Elettronica-Golden Nica für den Video-Film Footprint (mit Mario Sasso) ausgezeichnet. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er neben "Matera Sassi" das Klangfresco "Wassererinnerungen" (WDR Festival Acustica International 1996), "Windstille" (Acustica International 1999) und "Terra" (Acustica International/Musik Triennale Köln 2000).

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Mitwirkende

Musik: Roberto Fabbriciani (Sub-Kontrabassflöte)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2001

Erstsendung: 13.10.2001 | 23:05 Uhr | 29'55

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