ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Reineke Fuchs
Vorlage: Reineke Fuchs (Fabel)
Bearbeitung (Wort): Palma
Komposition: Siegfried Franz
Redaktion: Christoph Buggert
Technische Realisierung: Reinhard Krawulsky
Regie: Wolfgang Liebeneiner
Im Jahre 1793 schrieb Goethe das Versepos "Reineke Fucks". Es ist eine Bearbeitung eines alten volkstümlichen Stoffes, den der Dichter schon seit seiner Jugend kannte und liebte. Nach der Rückkehr vom Frankreichfeldzug, der seine Skepsis gegen die politische Entwicklung noch verstärkt hatte, faßte Goethe die Geschichte vom schlauen Fuchs in die in mancher Hinsicht schönsten Hexameter, die ihm je gelungen sind. Wie die alte niederdeutsche Dichtung bedenkt auch Goethes Versepos im Gewande einer Tiererzählung die geselIschaftlichen und politischen Schwächen der Menschen und ihre individuellen Laster mit scharfem Spott. Im Tierreich spiegelt sich die mittelalterliche Feudalordnung. Vor Nobel, dem Löwen und König, erscheinen Isegrim, der Wolf, und Hinze, der Kater, um als adlige Herren Klage zu führen über Reinekes Schandtaten. Der listige Fuchs aber übertölpelt alle seine Widersacher, weil er ihre Schwächen kennt. Er lügt sich sogar vom Galgen los und bringt es trotz aller gebrochenen Schwüre bis zum Kanzler des Tierreichs.