ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Ernst Kreuder

Die Gesellschaft vom Dachboden


Vorlage: Die Gesellschaft vom Dachboden (Roman)

Bearbeitung (Wort): Klaus Buhlert

Komposition: Klaus Buhlert

Technische Realisierung: Hans Scheck, Daniela Röder

Regieassistenz: Martin Trauner


Regie: Klaus Buhlert

Auf dem Dachboden eines deutschen Kleinstadthauses beginnt ein Verschwörermärchen: Sechs höchst eigenwillige Männer haben es satt, ihr Leben trübsinnig-rechtschaffen und in ordentlicher kleinbürgerlicher Manier zu vergeuden. Unter dem Motto "jeder sein eigener Phantast" gründen sie als vehemente Absage an die moderne Industriegesellschaft zwischen abgestellten Kisten, ausrangierten Körben und Vogelkäfigen eine Gegenwelt: den Geheimbund wider die Dummheit. Der Dachboden wird von Geschäftemachern "besetzt", die Geheimbündler heben einen Schatz, werden verstreut und finden sich am Ende auf der "Alten Liebe", einem ausgemusterten Fluss-Dampfer, wieder. Sie haben gelobt, in einer Welt der ruhelos Tüchtigen als "Verborgene" zu überleben - getreu ihren 7 Programmpunkten: Aufrichtigkeit, Anhänglichkeit, Beharrlichkeit, Barmherzigkeit, Überschwenglichkeit, Friedfertigkeit und Wandelbarkeit. "Die Gesellschaft vom Dachboden" wurde 1946 von der Kritik als "Zaubergarten skurriler deutscher Träumerei" bezeichnet, "bizarre Phantastik, verhaltene Heiterkeit und grotesker Überschwang" machten es zu einem international beachteten Buch deutscher Nachkriegsliteratur. 1953 wurde Ernst Kreuder der Georg-Büchner-Preis verliehen, aber bereits in den sechziger Jahren gehörte er in Deutschland zu den vergessenen Autoren. "Sicherlich kann man Kreuders Text nur als Nachklang auf eine der größten Bankrotterklärungen unserer Zeit verstehen: den Zweiten Weltkrieg. Ein Autor reagiert mit dem hysterisch-romantischen Rückzug in die schöne kleine verstaubte Welt eines Dachbodens." (Klaus Buhlert)

Ernst Kreuder (1903-1972) wollte nach einer Banklehre zur Fremdenlegion, wurde aber vom Vater zurückgeholt. Er studierte Philosophie, Literaturgeschichte und Kriminologie und arbeitete im Eisenbergwerk, in Ziegeleien, beim Bau und auf Friedhöfen. 1932 wurde er Redaktionsmitglied des "Simplicissimus", arbeitete als Schriftsteller. 1949 wurde er von Alfred Döblin in die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur berufen. Er veröffentlichte zahlreiche Erzählungen und Romane, u.a. "Schwebender Weg. Die Geschichte durchs Fenster" (1947), "Die Unauffindbaren" (1965) und "Herein ohne anzuklopfen" (1954).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Manfred ZapatkaErzähler
Thomas ThiemeWaldemar/Valentin
Bernhard SchützWilhelm
Stefan WilkeningOskar
Michael HabeckQuichow
Tanja SchleiffChlodhilde


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2003

Erstsendung: 24.08.2003 | 81'25


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. 51. Jahrgang. Nr. 35-36. 29.08.2003. S. 26f. - N. N.: Funk-Korrespondenz. 51. Jahrgang. Nr. 37. 12.09.2003. S. 25.

Darstellung: