ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Der Stellvertreter
Vorlage: Der Stellvertreter (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Hermann Naber
Technische Realisierung: J. P. Schulz
Regie: Erwin Piscator
Rolf Hochhuths Schauspiel "Der Stellvertreter", das der Autor "ein christliches Trauerspiel" nennt, hat manchen Protest hervorgerufen. Andere Stimmen wiederum befürworten, dass hier ein wichtiges Thema der jüngeren Vergangenheit zur Diskussion gestellt wird. Das Für und Wider über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus, eine amerikanische Zeitschrift spricht von dem "strittigsten europäischen Stück einer Generation". Im Mittelpunkt des Dramas steht der junge Jesuitenpater Riccardo Fontana. Er ist erschüttert, als er in Berlin das fürchterliche Ausmaß der Judenverfolgung unter Hitler erkennt. Da der vornehme Römer dem Papst nahesteht, versucht er in einer leidenschaftlichen Aussprache Pius 12 zu einem eindeutigen Protest zu bewegen. Es gelingt ihm nicht, obwohl die SS bereits auch italienische Juden zur Deportation zusammentreibt. Freiwillig geht der Pater daraufhin zu einem Transport italienischer Juden nach Auschwitz, wo er umkommt.
Sprecher dieser Aufnahme sind die Darsteller der Piscatorschen Inszenierung des Stücks an der Berliner Volksbühne mit Dieter Borsche in der Hauptrolle.