ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Hausierergeschichte
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Fräulein Spindler mit "d", wie "Spind", von "Atlas", klingelt an der Wohnungstür von Herrn Mehlhase, der keinen Atlas braucht: Er kennt das schon, schließlich ist er selber Hausierer. Früher verkaufte er Indischen Sand, doch seit er im Besitz eines Wandergewerbescheins ist, geht er mit selbstgezeichneten Sinnessprüchen von Tür zu Tür, z.B. "Hab Sonne im Herzen" (zum Preise von 1,50 DM) oder "Nur Kaninchen, die Bier trinken, haben rote Augen". Und da sich Fräulein Spindler nicht abweisen läßt, "Atlas" ist nämlich kein Kartenwerk, sondern ein Umfrage-Institut, bittet er Fräulein Spindler herein und läßt sich bereitwillig ausfragen. Und mit untrüglichem Gespür hat Fräulein Spindler auch bald heraus, daß Herr Mehlhase Junggeselle ist. Ob er Haustiere halte, fragt sie, und wie der name Mehlhase entstanden sie. Die Antwort "Meine Vorfahren waren allesamt Hasen. - Sie verweilen gern in der Nähe einer Mühle und Mehl, das verstehen Sie sicher. - Langsam... sehr langsam eigentlich im Verlauf mehrerer Jahrhunderte - verwandelten sich die Mehlhasen in Menschen. - So erhielt ich meinen Namen." Und so ein Hausierer wie Mehlhaus erlebt viel, wenn er täglich acht Stunden treppauf, treppab unterwegs ist. So hat er sich zum Beispiel sogar mit dem Herrn Hauptreviervorster Schäffer mit Doppel-"ff" angefreundet, der immer schlechte Laune hat, wenn er in seine Hauptreviervorsteherstube zurück muß, und ihm eigens deshalb einen selbstgezeichneten Sinnspruch gewidmet: "Arbeiten ist schön", das "ö" hellgelb ausgemalt und eine kleine Sonne darunter. (Pressetext)