ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Der Preis des Lebens
Technische Realisierung: Daniel Senger, Regina Kraus
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Robert Schoen
Die beste Zeit des Schriftstellers Maus liegt schon etwas zurück. Nach Alkoholdepression und Entziehungskur versucht er seine Schreibblockade zu überwinden und bietet einer Zeitschrift den Nachruf auf seinen vor zehn Jahren gestorbenen literarischen Mentor Otto Nebel an. Der Chefredakteur ist nicht interessiert - es sei denn, Maus enthülle den Hintergrund von Nebels letztem Roman: seine inzestuöse Beziehung zu seiner Tochter Angelina, die sich noch zwei Jahre vor Nebels Tod selbst umbrachte. Maus lehnt empört ab: Eine solche Enthüllungsgeschichte käme dem Verrat an seinem Lehrer und Vorbild gleich. Doch dann beginnt er doch zu recherchieren, findet tatsächlich Anhaltspunkte für die Inzest-Beziehung zwischen Nebel und Angelina - und lässt sich auf das Projekt ein. Von dem Augenblick an, wo er sich bewusst für den Verrat entscheidet, geraten sein Leben und sein Schreiben außer Kontrolle. Ohnmächtig muss Maus feststellen, dass nicht er selbst mehr die Regie über sein Denken und Schreiben hat, sondern jemand anderes sie übernimmt und ihn dabei mehr und mehr in einen unerbittlichen Strudel der Selbstdestrukti on zieht.
Peter Meisenberg, geboren 1948 in Meckenheim, schrieb die Hörspiele "Reality" (1994), "Happy End" (1994), "Laura" (1997), "Djamena" (1999), "Straßenblues" (2000) und "Wiedergang" (2002).