Hörspiel

Autor/Autorin: Theodor Weißenborn

E-Schock und Neuroleptika

Regie: Günther Sauer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Gertrud KückelmannFrau Textor
    Robert SeibertRobert
    Heide SimonKrankenschwester
    Christiane EislerNachbarin
    Karl-Hans MeuserWohnungsnachbar
    Uwe KoschelRechtsanwalt
    Christel PfeilFrau Dr. Görres
    Erwin ScherschelPolizist
    Günther SauerReferent

Am "Fall der Patientin Textor", der aus der Sicht der klinischen Psychiater "schicksalhaft" ist und keinen "Anlaß zu irgendwelchen wie auch immer gearteten versorgungstechnischen oder therapeutischen Konsequenzen" bietet, wird die Frage aufgeworfen, was von physikalischen und chemischen Zwangsmaßnahmen zu halten ist, durch die der Patient nicht nur nicht geheilt wird, durch die er vielmehr nicht wieder gutzumachende körperliche und psychische Schäden erleidet. (Pressetext von 1977)

In den 60er und 70er Jahren entstand eine antipsychiatrische Reformbewe-gung, die sich gegen Zwangsmaßnahmen und Dauerverwahrung von psy-chisch Kranken wandte, wie sie die traditionelle Psychiatrie damals prakti-zierte. Stattdessen forderte sie eine humanere Psychiatrie, die zudem ge-sellschaftliche Einflüsse als wesentlich krankmachend diagnostizierte. In diese Zeit des Umdenkens fällt auch die Entstehung der psychiatrischen Hörspiele von Theodor Weißenborn. In E-Schock & Neuroleptika setzt er den fiktiven Monolog der Patientin Textor kontrapunktisch zu Umweltgeräu-schen und authentischen Äußerungen von Patienten und wirft die Frage auf, was von physischen und chemischen Zwangsmaßnahmen zu halten ist, die nicht nur nicht heilen, sondern körperliche und psychische Schäden zufü-gen. Theodor Weißenborn räumte dem »Elend der Psychiatrie« in seinen literari-schen Arbeiten zu einer Zeit einen herausragenden Platz ein, als dieses von der Öffentlichkeit kaum einmal zur Kenntnis genommen oder doch bemüht heruntergespielt wurde. (Pressetext von 2014 anlässlich der Wiederholung beim hr)

Weitere Informationen
Theodor Weißenborn, 1933 in Düsseldorf geboren, begann ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er brach dieses Studium ab und verlegte sich auf die Fächer Philosophie, Germanistik und Romanistik; nachdem er 1956 in Lausanne sein Examen gemacht hatte, folgten weitere Studien in Psychologie und Psychiatrie an der Universität zu Köln. Seit 1950 schreibt er Prosa, Lyrik und Hörspiele. Seine Texte wurden in 26 Sprachen übersetzt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Theodor Weißenborn lebt in Köln. (Pressetext von 2014)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 21.07.1977 | hr2 | 45'10

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats Juli 1977

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