Hörspielbearbeitung, Kinderhörspiel
Autor/Autorin:
Lew Tolstoi
Iwan, der Dummkopf
Vorlage: Märchen von Iwan dem Dummkopf (Märchen, russisch)
Übersetzung: Erich Boehme
Bearbeitung (Wort): Beatrix Langner
Komposition: Herwart Höpfner
Dramaturgie: Silvia Schulz
Technische Realisierung: Erika Schüttauf
Regie: Annegret Berger
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Siegfried Worch Iwan Werner Godemann Vater Horst Lampe Taras Roland Hemmo Semjon Karin Weser Malanja Walter Niklaus Oberer Teufel Axel Holst Zwickdich Clemens Weinert Zwackdich Thomas Bärsch Lämmchen Gesine Creutzburg Prinzessin Eberhard Strauß Bote Gertrud Bendler Gawrilowna Carla Valerius Barbara Zinn Petra Gorr
Was macht man mit einem Dummkopf, der seinen gierigen Brüdern, zwei an der Zahl, Semion dem Kriegsmann, und Taras dem Dickbauch, ohne Murren das vorzeitig eingeforderte Erbe lässt, ja ihnen auch noch hilft, ihre Wünsche zu erfüllen? Der von früh bis spät fleißig und brav ist, das Feld des Vaters bestellt, sich um das Vieh kümmert und immer freundlich zu jedermann ist? Ja, sich dazu um Malanja, die stumme Schwester, kümmert und für sie sorgt! Die kleinen Teufel sind am verzweifeln. Sollten sie doch Zank und Streit unter die Menschen bringen, wie es sich für richtige Teufel gehört. Macht und Reichtum hatte sie der Alte gelehrt, sind seit jeher die zwei sichersten Mittel dazu. Und nun dieser Iwan, dieser Narr! Gewinnt auch noch die Zarentochter für sich, so dass sie den Palast verlässt und ihm auf den Bauernhof folgt. Da muss der Oberteufel wohl persönlich ans Werk! Wäre doch gelacht, wenn es ihm nicht gelänge, hier endlich Zwietracht zu säen. Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (geb. 1828 in Jasnaja Poljana südlich von Moskau) verlor mit zwei Jahren seine Mutter, mit neun den Vater. Erzogen von deutschen und französischen Hauslehrern, verließ er die Universität mit 19 Jahren ohne Abschluss, um - erfolglos - die Lebensverhältnisse seiner ererbten 350 Leibeigenen auf dem Heimatgut zu verbessern. Nach wilden Jahren in Moskau und Sankt Petersburg trieben Spielschulden den 23-Jährigen zum Militär. Die Teilnahme am Krimkrieg machte ihn zum Kriegsgegner. Nach zwei ausgedehnten Europareisen gründete er 1861 eine Schule für 50 Bauernkinder, die im Ansatz moderne Lehrmethoden antiautoritärer" Erziehung vorwegnahm. Er schrieb so berühmte Romane wie "Krieg und Frieden" oder Anna Karenina", aber auch Erzählungen und Märchen. Lew Tolstoi suchte nach religiösen Einsichten und der dazu passenden Lebensform, konnte sie aber im eigenen Familienalltag schwer umsetzen. 1910 beschloss er, sich von seiner Familie (er hatte 13 Kinder) abzusetzen und starb am 7. November 1910 auf der Bahnstation von Astapovo. (Pressetext)
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Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR 1978
- Erstsendung: 31.12.1978 | Stimme der DDR | 15:05 Uhr | 49'46
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar