ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Dirk Laucke, David Richter

Start- und Landebahn


Vorlage: Start- und Landebahn (Theaterstück)

Regieassistenz: Matthias Seymer


Regie: Gabriele Bigott

Kursdorf, ein Ort zwischen Leipzig und Halle, liegt eingeschlossen zwischen Start- und Landebahnen eines Flughafens, der Autobahn und einer ICE-Strecke. Nur wenige Häuser sind noch bewohnt. Auch in Darius' Häuschen steht das Kinderzimmer inzwischen leer, und von der anderen Hälfte des Bettes spürt er nur noch in seinen Albträumen die Tritte der Ex. Aber diese Geschichte wäre keine richtige Geschichte, wenn der Gepäckwagenschieber Darius sich am Flughafen nicht in Jenny, die Frau vom Check-In mit den schönen, aber schwachen Augen, vergucken würde. Ihre sechs Dioptrien stehen dem Traum, Flugbegleiterin zu werden, definitiv im Wege. Darius findet die Laser-Behandlung eine gute Idee. Aber Jenny sieht danach erschreckend klar. Auch Darius' Kumpel Bill hat einen Zukunftstraum. Er will mit Darius zusammen eine Kängurufarm aufziehen. Um ihn zu überzeugen, entführt er Darius' demente "Ex-Schwiegeroma" aus ihrem Altengefängnis. Überhaupt hält Bill dem ganzen Innovationsgequatsche wacker die Idee von der Selbstbestimmung entgegen - und schmeißt im China-Bistro erstmal noch ne Lage. Gegen den Ausverkauf in einer b eschleunigten Welt räumen die Autoren jeder ihrer Figuren das Recht auf eine eigene Geschichte ein. "Start- und Landebahn" wurde gemeinsam von Dirk Laucke und David Richter entwickelt. Beide haben bereits 2008 am Thalia Theater in Halle zusammen gearbeitet, als Dirk Laucke sein Stück "Silberhöhe gibts nich mehr" mit Laienspielern auf die Bühne brachte.

David Richter, 1986 in Halle geboren. Ausbildung zum Maler und Lackierer; seit 2008 Zusammenarbeit mit Dirk Laucke. In "Silberhöhe gibts nicht mehr", das mit Laiendarstellern am Thalia-Theater Halle uraufgeführt wurde, spielte David Richter den Dave. Fortbildung zur Fachkraft für Textverarbeitung im Berufsförderungswerk Halle. Während des Festivals "Theater der Welt", bei dem Richter ein Kunst-Projekt auf dem Leipziger Flughafen begleitete, entstanden die ersten Ideen zu "Start- und Landebahn". 2010 fand die Uraufführung des Stückes im Emma-Theater Osnabrück statt. 2011 trat David Richter dem Halleschen Dichterkreis bei und arbeitet seitdem an eigenen Stücken, die er im Kult-Kulturobjekt Hühnermanhattan auf die Bühne bringt.

Dirk Laucke, geboren 1982 in Schkeuditz (Sachsen); aufgewachsen in Halle/Saale. 2002 - 2004 Studium Psychologie an der Universität Leipzig; 2004-2008 Student des Studienganges Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Für "alter ford escort dunkelblau" (UA 2007, Städtische Bühnen Osnabrück), erhielt er den Kleistförderpreis 2006. Das Stück wurde 2008 beim MDR als Hörspiel produziert.

Dirk Laucke hat bereits eine Vielzahl von Theaterstücken geschrieben, die an den Theatern in Heidelberg, Osnabrück, Essen sowie am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wurden. 2007 wurde Laucke Autor des Jahres in "Theater heute". 2009 Förderpreis zum Lessingpreis des Freistaates Sachsen. 2010 erhielt er den Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI. Sein neues Stück "Alles Opfer! oder Grenzenlose Heiterkeit" wurde im Juni 2011 als Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und des Staatsschauspiels Dresden uraufgeführt. Im September 2011 erhielt Laucke den Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Horst KotterbaBill
Henning PekerDarius
Winnie BöweJenny
Gudrun RitterOma Hertha
Rainer Rohloff
Johannes Hentschel
Tobias Morgenstern


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk 2011

Erstsendung: 09.10.2011 | 22:00 Uhr | 54'46


REZENSIONEN

  • Norbert Schachtsiek-Freitag: Der eigenen Zerstörung entgehen. In: Funkkorrespondenz 14.10.2011, S. 26

Darstellung: