ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel


Science Fiction Radio


Stanisław Lem

Solaris (2. Teil: Der Ozean)


Vorlage: Solaris (Roman, polnisch)

Übersetzung: Irmtraud Zimmermann-Göllheim

Bearbeitung (Wort): Peter Rothin

Komposition: Mario Schneider

Dramaturgie: Steffen Moratz

Technische Realisierung: André Lüer

Regieassistenz: Corinna Waldbauer


Regie: Peter Rothin

Nach kurzer Zeit auf der Raum-Station des Planeten Solaris wurde Kris Kelvin klar, warum die anderen Besatzungsmitglieder sich so seltsam verhalten. In den Gängen der Station lief ihm zuerst eine unheimliche Erscheinung über den Weg, die in Gibarians Kabine verschwand; er fühlt sich beobachtet, und als er schließlich beim Erwachen Harey, seine ehemalige Geliebte, die im Alter von 19 Jahren seinetwegen Selbstmord begangen hatte, erblickte, verstand er das seltsame Verhalten seiner Kollegen zunehmend besser: Jeder von ihnen hat einen höchst persönlichen "Gast", den offenbar der planetarische Organismus auf Grundlage der Gedächtnismuster der Menschen an Bord der Station erschaffen hat. Doch sind dies keine unproblematischen Figuren, sondern solche, die in erster Linie Schuldgefühle und Ängste auslösen. So sehen sich die drei Männer mit den Schatten ihrer Vergangenheit konfrontiert. Harey stellt selbst zwar keine Gefahr für Kelvin dar, zumindest solange nicht, wie er ihre ständige Anwesenheit duldet. Die von den drei Forschern so bezeichneten "F-Gebilde" erweisen sich im Verlauf komplizierter Experimente als Neutrino-Gefüge, die der lebende Ozean allem Anschein nach infolge eines Röntgenexperiments aus Gedächtnismustern der Stationsbewohner konstruiert hat. Diese Gebilde brauchen keinen Schlaf, sie sind mit "herkömmlichen" Mitteln nicht loszuwerden. Selbst als Kelvin versucht, Harey in einer Rakete aus der Station zu schießen, taucht nur wenige Stunden später eine erneute Reproduktion von ihr auf, als wäre nichts geschehen. Sie selbst kann sich an nichts erinnern. Kris Kelvin findet sich mit seinem Gast ab - mehr noch, er setzt sich für Harey ein, rettet sie, als sie einen (undurchführbaren) Selbstmord mit flüssigem Sauerstoff versucht, weil sie mittlerweile ahnt, wer sie ist. Kelvin gibt sich mehr und mehr der trügerischen Illusion hin, mit dieser Harey eine zweite Chance zu haben - wohl wissend, dass das F-Gebilde im Einflussbereich der Solaris bleiben muss. Nach einem weiteren Versuch, bei dem der Ozean über einen längeren Zeitraum hinweg mit Kelvins aufgezeichneten Gehirnströmen aus einem Röntgengeschütz bestrahlt wird, bleiben die "Gäste" von Snaut und Sartorius zwar aus, rufen aber auch neue Reaktionen des gigantischen Organismus hervor.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Oliver StokowskiKelvin
Maria SimonHarey
Bernhard SchützSnaut
Hans-Peter HallwachsSartorius
Markus ScheumannModdard
Hilmar EichhornGibarian
Thomas RühmannBerton
Lena StolzeFrau Dr. Gearth
Hansjürgen HürrigMessenger
Claus HahnJunge


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk 2006

Erstsendung: 28.11.2006 | 22:00 Uhr | 63'25


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2007
  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2021 (in der Sammlung "Lem – Die große Hörspiel-Box")

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