Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Christine Nagel
Nach dem Verschwinden
Ein fiktiver Dialog mit Ilse Aichinger
Komposition: Peter Ehwald
Regie: Christine Nagel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Elfriede Irrall Zitatorin Ilse Aichinger und Ellen Verena Lercher Erzählerin und Marie Sandra Kreisler Gabor Biedermann Petra Friedrich
"Ich wollte immer verschwinden“, sagt Ilse Aichinger. Leben, geboren werden, existieren müssen – hätte man sie vor ihrer Geburt nach ihrem Einverständnis gefragt, sie hätte es wohl verweigert. Geboren wurde Ilse Aichinger 1921 in Wien. Hier erlebte sie Kindheit und Jugend, den Anschluss Österreichs, den rettenden Kindertransport nach England für ihre Zwillingsschwester, die Deportation der jüdischen Großmutter. Sie selbst überlebte in Wien und verließ die Stadt nach dem Krieg. 1988 kehrte Ilse Aichinger nach Wien zurück. Hier begann die Autorin des Hörspiels "Knöpfe" nach langem Schweigen wieder zu schreiben. Ihr Schreiben ist minimalistisch. Ein Satz ist oft genug. Sprache als Reduktion auf das Notwendigste. Auch in der Sprache kann man verschwinden.
Weitere Informationen
Christine Nagel, geboren 1969 in Wertheim/Main, studierte Sprachwissenschaften, Geschichte und Politik. Sie macht Hörspiele, Features und Filme. Ihr Film "Wo ich wohne. Ein Film für Ilse Aichinger" kommt im Sommer 2014 ins Kino.
Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk Berlin-Brandenburg 2014
- Erstsendung: 20.06.2014 | Kulturradio | 50'32
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats Juni 2014
- Nominiert für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2014
Rezensionen (Auswahl)
- »Nach dem Verschwinden« ist Hörspiel des Monats Juni. In: epd medien, Nr.28 v. 11.07.2014, S. 21.