ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Hesiodos

Theogonie (1. Teil)

Hörstück von Raoul Schrott als Nachdichtung des gleichnamigen Werks von Hesiod und ergänzt um syro-anatolisch und hethitische Quellen


Vorlage: Theogonie (Θεογονία) (Epos, griechisch)

Bearbeitung (Wort): Raoul Schrott

Technische Realisierung: Klaus Buhlert, Ute Hesse, John Krol, Judith Rübenach


Regie: Klaus Buhlert

Die Musen haben eine lange und wechselvolle Entwicklungsgeschichte. Heute stellt man sich unter einer Muse eine Art künstlerisches Pin-up-Girl, eine Inspirationsquelle für das Eigene vor. Sie gelangten über die Dichter des augusteischen Zeitalters (Horaz, Vergil, Properz, Ovid) zu uns. Vorbilder waren ihnen wiederum die Griechen: Sie sahen die Musen als etwas, das durch den Dichter spricht, den sie zu ihrem Sprachrohr machen. Von einer Ausdifferenzierung der Künste durch die einzelnen Musen, davon war auch keine Rede. Die Musen hauchen Hesiod am Gipfel des Berges Helikon, unweit Thebens gelegen in einer malerischen Szenerie mit weitem Blick über den Golf von Korinth und Euböia, ihre Stimme ein. Sie weihen ihn als Verkünder einer neuen Götterlehre. So schildert Hesiod das Entstehen der Welt und der einzelnen Göttergenerationen, erzählt von ihren Kämpfen untereinander und von Prometheus und Pandora, von Dämonen und Monstern,von Zeus' Machtergreifung am Olymp und den Liebschaften der Götter. Nach seiner viel diskutierten Nachdichtung der »Ilias« von Homer legt Raoul Schrott 2014 eine neue Fassung des ersten ›Stücks griechischer Literatur‹ vor: Hesiods Götterlehre, seine »Theogonie«. Für das Hörspiel hat er seine Nachdichtung um weitere historische Quellen ergänzt und zu einem Stimmenspiel erweitert.

Hesiod, lebte der Legende nach im böotischen Askra unter dem Helikon als Bauer und gilt als erster griechischer Dichter. Seine »Theogonie« und »Werke und Tage« sind auf 700 v. Chr. datiert und stellen neben Homers »Ilias« und »Odyssee« eine der Hauptquellen unseres heutigen Wissens über Mythologie und Lebenswirklichkeit der frühen Griechen dar.

Raoul Schrott, geboren 1964, wuchs in Tunis auf und lebt heute im österreichischen Egg. Er gilt als einer der wichtigsten Autoren der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur. Neben der Veröffentlichung von Gedichten (u.a. »Hotels«, 1995), Romanen (zuletzt »Das schweigsame Kind«, 2012) hat er sich auch als Hörspielautor, Essayist und nachdichtender Übersetzer (u.a. von Homers »Ilias«, 2008) einen Namen gemacht.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Manfred ZapatkaHesiodos
Valery TscheplanowaMuse
Jens HarzerSänger


Jens Harzer | © SWR/Monika Maier

Jens Harzer | © SWR/Monika Maier

Jens Harzer | © SWR/Monika Maier
Valery Tscheplanowa | © SWR/Monika Maier
Regisseur Klaus Buhlert und Jens Harzer (v.l.) | © SWR/Monika Maier
Jens Harzer | © SWR/Monika Maier
Regisseur Klaus Buhlert (l.) und Sprecher Manfred Zapatka | © SWR/Monika Maier

Regisseur Klaus Buhlert (l.) und Sprecher Manfred Zapatka
© SWR/Monika MaierRegisseur Klaus Buhlert (l.) und Sprecher Manfred Zapatka
© SWR/Monika Maier



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2014

Erstsendung: 11.12.2014 | SWR2 | 22:00 Uhr | 56'49


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2015


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Christian Hörburger: Von Göttern, Helden und Sterblichen. In: Funkkorrespondenz, Nr 51/52 2014, S. 44.

Darstellung: