ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
De ole Lier
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: König Lear (The Tragedy of King Lear) (Theaterstück, englisch)
Bearbeitung (Wort): Heinrich Schmidt-Barrien
Komposition: Klaus Buhe
Technische Realisierung: Werner Stemmer, Christine Potschkat
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Walter Arthur Kreye
Über sein neues Hörspiel schreibt der bekannte niederdeutsche Erzähler und Dramatiker Heinrich Schmidt-Barrien: "ln seinem Buch ,Der Weg zur Form' macht Paul Ernst darauf aufmerksam, daß man Shakespeares ,Köng Lear' auf alte bäuerliche, bzw. großagrarische Verhältnisse zurückführen könne. Tatsächlich hat Shakespeare den Lear-Stoff in der von ihm öfters benutzten Chronik von Holinshed gefunden, während er die Parallelhandlung um Gloster und seine Söhne einem um 1590 entstandenen Roman ("Arcadia" von Philip Sidney) entnahm. Mir ist der Hinweis von Paul Ernst bis heute im Gedächtnis geblieben, und ich habe das Drama oft gelesen, um an den ursprünglichen, sagehaften Quell heranzukommen. Läßt man die dem Roman entnommenen Teile beiseite, so ist es nicht allzu schwer, den Lear in eine Welt zu versetzen, wie man sie etwa in Immermanns "Oberhof", im alten Westfalen also, wiederfindet. Ich bin so verfahren und kann nur noch hinzufügen, daß nach meinem Empfinden unser altes farbenreiches Platt diesem elementaren Stoff besser ansteht als das Hochdeutsch von Schlegel und Tieck. Natürlich mußte die Handlung zum Teil vereinfacht, mußte die Figurenzahl, um den Hörer nicht zu verwirren, auf die Hälfte verringert werden."