Originalhörspiel

Autor/Autorin: Frauen und Fiktion, Anja Kerschkewicz, Hannah Saar

(save me) not

Komposition: Lina Krüger, Jonas Mahari
Dramaturgie: Johann Mittmann, Julia Gabel
Technische Realisierung: Andreas Stoffels, Susanne Beyer, Philip Adelmann
Regieassistenz: Johann Mittmann

Musik: Lina Krüger, Jonas Mahari

Ensemble: Frauen und Fiktion

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Josefin Platt
    Shari Asha Crosson
    Ulrike Krumbiegel
    Elisabeth Hoppe
    Lina Krüger
    Toni Lorentz
    Eva Kessler

Hartnäckig hält sich der Mythos des „Fräuleins in Not“. Eine schöne, junge Frau wird von einem Ungeheuer oder Bösewicht entführt und von einem männlichen Helden gerettet. Früher warteten Andromeda oder Rapunzel an einem Felsen oder auf einem hohen Turm, heute sind es Princess Peach oder Krystal in Computerspielen. In diesem Hörspiel retten sie sich endlich selbst. In vier Levels ändern sie die Regeln und kämpfen gegen Ohnmachtsgefühle, Vorbildabstinenz und eine Ungerechtigkeitsgesellschaft. Dabei knüpfen sie an bereits gekämpfte Kämpfe von Pionierinnen der feministischen Selbstverteidigung an und befreien sich aus der Opferrolle. Die Geschichten einer Shaolin-Nonne oder einer Box-Olympiasiegerin mischen sich mit O-Tönen von „Alltagsfrauen“, die von Situationen erfolgreicher Selbstverteidigung berichten. Am Ende gehen aus dieser Auseinandersetzung über Handlungsmacht und Ohnmacht Heldinnen hervor. Das Performancekollektiv „Frauen und Fiktion“ stellt sich mit Humor dem Mythos, dass Frauen das von Natur aus schwächere Geschlecht seien. Ihr Hörspiel basiert auf Recherchen und Interviews mit (Kampf-) Sportlerinnen, Selbstverteidigungslehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und vielen anderen Frauen, die Gewalt erlebt und bewältigt haben. Aus diesem Material entstehen neue Narrative, welche die Möglichkeiten des Frau-Seins im Sinne von „Multiple femininities“ erweitern.

Weitere Informationen
Das Performancekollektiv „Frauen und Fiktion“ (Anja Kerschkewicz, Eva Kessler, Felina Levits, Paula Reissig) gründete sich 2014 und forscht seitdem an Gedankenexperimenten über Geschlechterrollen. Eine zentrale Rolle spielen dabei (Lebens-) Geschichten aus Interviews und Theorierecherchen. Neben Vorträgen und Workshops (z.B. an der Universität der Künste und auf Kampnagel) entstanden zuletzt die Performances zu den Themenkomplexen “Gewalt” („You Are A Weapon!“, Theaterdiscounter Berlin 2018, „(save me) not“, Theater Oberhausen 2020) und „Care” („Care 3.0“, Treibstoff Theatertage Basel/junges Theater Basel 2019).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandfunk Kultur (Deutschlandradio) 2020
  • Erstsendung: 02.07.2020 | Deutschlandfunk Kultur | 22:03 Uhr | 55''53

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