Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel
Die Quellen sprechen (15. Teil: Ungarn 1944-1945)
Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945
Bearbeitung (Wort): Regina Fritz, Ulrich Lampen
Redaktion: Katarina Agathos
Technische Realisierung: Susanne Herzig, Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb, Pauline Seiberlich
Gesprächsteilnahme: Peggy Parnass, Erich Hitter, Georg Stefan Troller
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Wiebke Puls Michael Rotschopf
Im März 1944 war die überwiegende Mehrheit der europäischen Juden bereits ermordet worden. Mit der deutschen Besetzung Ungarns am 19. März begann die Vernichtung
der letzten großen verbliebenen jüdischen Gemeinschaft in Europa. In Zusammenarbeit
mit der SS deportierte die ungarische Regierung innerhalb weniger Wochen mehr als
400.000 Juden aus dem ungarischen Kernland und den besetzten bzw. annektierten
Gebieten. Die meisten von ihnen wurden kurz nach der Ankunft in Auschwitz-Birkenau in
den Gaskammern ermordet. Als Reichsverweser Miklós Horthy dem inländischen und
mehr noch dem ausländischen Druck im Sommer 1944 nachgab und die Deportationen einstellen ließ, lebten in Ungarn nur noch die Budapester Juden und die zum Arbeitsdienst einberufenen jüdischen Männer. Doch schon bald nach ihrer Machtübernahme im
Oktober 1944 setzten die Pfeilkreuzler unter der Führung von Ferenc Szálasi die Deportationen fort und lieferten dem Deutschen Reich weitere 76.000 Juden aus. Die Gesamtzahl
der bis Mai 1945 ermordeten Juden aus ungarisch kontrollierten Gebieten wird heute auf über eine halbe Million geschätzt.


Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk 2023
- Erstsendung: 09.06.2023 | Bayern 2 | 21:05 Uhr | 83''30
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Das Vermächtnis. Mit der finalen Staffel von "Die Quellen sprechen" schließt der BR sein herausragendes Audio-Projekt über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden ab. In: Süddeutsche online vom 25.05.2023.