Originalhörspiel

Autor/Autorin: Holly-Jane Rahlens

Sudeka

Der Tod einer jungen Poetin

Technische Realisierung: Dähne, Jaenicke

Regie: Robert Matejka

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Brenda LeeSudeka
    Melzie Hamrick
    Michael Lockett
    Vincent Colman
    Cynthia Springer
    Ingrid Tribowski
    Bärbel Jarchow
    Georg Tryphon
    Anette Kluge
    Christa Lorenz
    Sabine Baruth
    Holly-Jane Rahlens

"Sudeka" ist das erste Hörspiel der Autorin Holly-Jane Rahlens. Sie hat den Stoff in einer amerikanischen Zeitung gefunden. Die Geschichte beruht auf Tatsachen. Sudeka, ein fünfzehnjähriges schwarzes Mädchen aus einem Getto in New Jersey nimmt sich das Leben, indem es eine Menge Valiumtabletten schluckt und sich mit einer Glasscherbe die Pulsadern aufschneidet. Statt eines Abschiedsbriefes hinterläßt das Mädchen ein Tagebuch – begonnen etwa einen Monat vor ihrem Selbstmord – und Gedichte, zum Beispiel: "In the ghetto we stand / what we see / misery / falling like rain. / – "Im Ghetto stehen wir / was sehen wir / Elend / fallend wie Regen. // Sudeka lebt mit ihrer Mutter, ihrem Bruder Lester, der rauschgiftsüchtig aus Vietnam heimkehrte, und ihrem kleinen Neffen Bunky, der dringend eine Hüftgelenkoperation braucht. Um der Familie das Überleben zu sichern und das Geld für Bunkys Hüftoperation zusammenzubringen, drängt die Mutter sie, die Schule aufzugeben und mit ihr arbeiten zu gehen: in Hotels und in den Wohnungen wohlhabender Leute zu putzen. Sudeka sträubt sich; sie will lernen, sie träumt davon, Dichterin zu werden. Schließlich geht sie doch von der Schule ab und putzt mit ihrer Mutter Hotelzimmer. In dieser Situation ist ihr Tagebuch und die Musik Bob Marleys, die für die Emanzipation der Schwarzen kämpft, ihr einziger Rückhalt. Als der Versuch mißlingt, zu Bob Marley nach Trenchtown/Jamaica zu flüchten, sieht sie keinen Ausweg mehr. Anhand des Tagebuches und der Gedichte rekonstruiert Holly-Jane Rahlens das Leben dieses Mädchens, seine Ungebung, seine Möglichkeiten und die Situation, mit der es nicht fertig werden konnte. Die Autorin fährt in ihre Heimat, in die USA, und versucht, die Mutter Sudekas zu finden, was nicht gelingt. Die amerikanische Zeitung, die den Bericht brachte, ist nicht sehr hilfsbereit . Die Autorin unterhält sich mit Altersgenossinnen von Sudeka in Harlem und Brooklyn und befragt eine schwarze Sozialpädagogin zum Schicksal Sudekas. Schließlich bringt sie aus Amerika ihr eigenes Tagebuch mit, das sie mit fünfzehn geschrieben hat und stellt es dem Sudekas gegenüber.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • RIAS Berlin 1979
  • Erstsendung: 25.11.1979 | RIAS 2 | 44'42

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