ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
D'r Haozeitr
Sprache des Hörspiels: schwäbisch
Regie: Thomas Vogel
Dorf. Nachkriegszeit. Junge Burschen - zum Teil Geschwister und deren Freund/e/innen - machen Sonntagsspaziergänge. Ein junger Bauer (leider nicht der Hoferbe) hat ein Auge auf eines der Mädchen geworfen und fragt die Gesellschaft, ob er am nächsten Sonntag mitkommen dürfe. Krischde und Alois mögen einander. Hier hat aber der Vater das Sagen: die beiden passen nicht zusammen, weil beide "nichts haben", weil also beide einen Hof suchen müssen, wo man einheiraten kann. Alois wagt trotzdem viel und schreibt der Krischde einen Brief. Sie zerreißt ihn vor den Augen des Überbringers, obwohl es ihr schier das Herz zerreißt. Alois, als er's erfährt, geht sofort, em Jäscht, zu Magl, die ihm seit einiger Zeit schöne Augen macht und fragt sie: "Willsch me?".
Andrea Noll, geboren 1961 in Bierlingen, studierte Germanistik und Anglistik, machte eine Ausbildung als Heilerzieherin und versucht, von den Einkünften ihrer schriftstellerischen Tätigkeit zu leben. Sie veröffentlichte einige ihrer Mundarttexte in der Kassettenreihe "Sprechende Bücher". Ihre Erzählungen beschreiben in erstaunlich authentischer Weise die dörflich-bäuerliche Gesellschaft vor 40 bis 50 Jahren. Es gelingt ihr, neben der beschaulichen Idylle die Problematik jener Umbruchzeit aufzuzeigen.