ARD-Hörspieldatenbank

1

Originalhörspiel



Diana Kempff

Das blaue Tor


Technische Realisierung: Manfred Hock, Gabriele Krötsch

Regieassistenz: Ursula Weck


Regie: Petra Kiener

Orpheus, der griechische Sänger, verlor Eurydike durch den Biß einer Schlange. Untröstlich über den Verlust der Geliebten, folgte er ihr in die Unterweit. Er durchschritt das Tor des Hades, das sonst kein Lebender passiert, bezwang durch sein Leierspiel den Fährmann Charon, daß er ihn übersetzte, und sang vor dem unterirdischen Herrscherpaar so gewaltig, daß ihm gestattet wurde, Eurydike zurückzuführen. Nur durfte er sich, bevor sie beide das Sonnenlicht erblickten, nicht nach ihr umsehen. Fast wäre 0rpheus das Unerhörte gelungen. Aber zu früh, als er sie schon gerettet glaubte, schaute er sich nach Eurydike um und verlor sie für immer. Wahrscheinlich ist dieser Mythos die Entstellung einer älteren Erzählung, nach der nicht der lebende Mann die gestorbene Frau, sondern eine unsterbliche Frau einen sterblichen Mann suchte, wie lsis, die ägyptische Mondgöttin, ihren getöteten Geliebten, den Sonnengott Osires suchte. Diana Kempff erzählt in ihrem lyrischen Hörspiel eine Geschichte, die dieser älteren Version des Orpheus-Mythos nahesteht. Das Bild des blauen Tors, des Hadestors, ist inspiriert durch das babylonische Ischtartor im Pergamonmuseum in Berlin.

A
A

Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Brigitte Röttgers


 


1

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin / Norddeutscher Rundfunk 1984

Erstsendung: 26.06.1984 | 40'50

Darstellung: