ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel


Deutsche Spuren


Kaye Mortley

2146 Orte


Redaktion: Christoph Buggert, Manfred Hess

Dramaturgie: Christoph Buggert, Manfred Hess

Technische Realisierung: Helmuth Schick, Gerlind Raue

Regieassistenz: Christoph Müller


Regie: Kaye Mortley

In 2146 Orten gab es vor dem Zweiten Weltkrieg jüdische Friedhöfe, die das französisch-deutsche Ehepaar Jochen Gerz und Esther Shalev-Gerz anläßlich einer Kunst-Aktion wider den Rassismus alphabetisch aufgelistet haben. Kaye Mortley will diese Liste aufgreifen und ein Oratorium erarbeiten, das folgende Komponenten zusammenführt: 1. Menschen aus verschiedenen Dialektregionen Deutschlands werden zufällig ausgewählte Seiten aus der Liste lesen, 2. O-Töne aus jeder Stadt, in der Menschen angesprochen werden, 3. Steinmusik, 4. O-Töne von Mitgliedern des jüdischen Altenheims Frankfurt. "Die Liste oder Aufzählung ist eine konzeptuelle Kunstform mit eigenem Recht. Für mich ist sie eine erzählerische Form, die Möglichkeiten schafft: da keine Verben die Wörter verbinden und deshalb gewissermaßen keine Handlung, Kausalität und Zeit existiert, müssen die Dinge akustisch eingeschrieben werden, aber eben so, daß die Erzählung in ihrer Struktur offen bleibt. So bleibt Raum für den Hörer, seine eigenen Verben 'hineinzuschreiben'." (Kaye Mortley)

Kaye Mortley, 1943 in Sydney geboren, lebt als freie Autorin in Paris. Hörfunk-Produktionen von ihr wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1995

Erstsendung: 01.11.1995 | 47'20

Darstellung: