ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel, Monolog



Ria Endres

Alles hat seine Zeit


Technische Realisierung: Wolfgang Rein, Christiane Köhler

Regieassistenz: Holger Heddendorp


Regie: Hans Gerd Krogmann

Am Ende wird sie "Derdaoben" für die Wunden, die ihr das Leben geschlagen hat, belohnen. Da ist sich Theres, die sie jetzt nur noch "die alte Närrin" nennen, ganz sicher. Die anderen, ihr Pfleger beispielsweise, den sie nur den "Wächter" nennt, verstehen sie ohnehin längst nicht mehr. Außerdem weiß sie die Zeichen zu deuten. Wie damals schon. Und Theres erinnert sich: an den Selbstmord des traurigen Joseph, ihres ältesten Bruders, an ihre Schwester Marie, die immer genäht hat und an Alois, den Mann, der sie mit sich genommen hat in die Stadt. Theres erinnert sich an blühende Wiesen, an die "große Sauerei", womit das tausendjährige Reich gemeint ist, und wie sie heimlich Holunderwein getrunken hat. Alles hat Theres verloren in ihrem Leben, nur die Erinnerungen nicht, und deshalb möchte sie auch "den Himmel noch nicht kosten". Schließlich ist auch anderen Leuten "das Leben zusammengestürzt wie ein Kartenhaus".

Ria Enders, geboren 1946 in Buchloe, lebt als freie Schriftstellerin in Frankfurt/M.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Maria Singer


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk 2001

Erstsendung: 11.03.2001 | 16:05 Uhr | 59'35

Darstellung: