ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Jacques Hamelink

Brandopfer am Sonntag


Vorlage: Brandopfer am Sonntag (Prosa, niederländisch)

Komposition: Thomas Taxus Beck

Technische Realisierung: Marcel Schmidt


Realisation: Thomas Taxus Beck

In 'Brandopfer am Sonntag', einer Sprachkomposition nach einem Text des niederländischen Autors Jacques Hamelink, wird mit elektronischen Mitteln eine klangliche Ebene geschaffen, welche das erschreckende, oft banale Moment von Gewalt thematisiert. Hamelinks Text beschreibt, wie sich aus Banalität und Spiel mörderische Gewalt entwickeln kann: In einem Zeltlager beschließt eine Gruppe von Jungen aus gekränkter Eitelkeit, sich an einem unbeliebten Gruppenmitglied zu rächen. Sie geraten in einen Sog aus pubertärem Gehabe, Mystik und Abenteuerspiel. Die Eigendynamik des Vorhabens treibt die Jungen weiter als beabsichtigt in eine Atmosphäre aus Gewalt, die Situation eskaliert: sie fesseln ihr Opfer und zünden es an. Die Ebene der elektronisch verarbeiteten Sprachklänge, Sprechgeräusche und Artikulationsfarben beherrscht mit ihren Klangräumen die Struktur des Stückes und folgt weitestgehend dem dramaturgischen Verlauf der Erzählung, wobei sich ein Wechsel aus erzählenden und kommentierenden Abschnitten ergibt. Weiterverarbeitende Transformationen sind vor allem Morphing, Freeze, Filterung, Transpositionen, Beschleunigungen bzw. Verlangsamungen und quadrophone Verteilungen im Raum.

Thomas Taxus Beck, geboren 1962 in Solingen, studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität zu Köln; er erhielt 1990 das Förderstipendium der Rheinischen Musikschule Köln und widmete sich von 1990 bis 1994 dem Studium der Kompositionen bei Bojidar Dimov. Seit 1996 geht er dem Studium der Elektronischen Komposition bei Prof. Hans Ulrich Humpert an der Musikhochschule Köln nach und erhielt 2001 ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds in Berlin. Thomas Taxus Beck hat bereits zahlreiche Aufführungen und Portraitkonzerte realisiert. In enger Zusammenarbeit mit Schriftstellern und anderen Künstlern entstanden verschiedene Kompositionen, u.a. für Ausstellungen in Museen und Galerien, und Raumkompositionen. Neben Lesungen kam es zu verschiedenen Veröffentlichungen in Anthologien, Einzelbänden und Literaturzeitschriften im In- und Ausland.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Leopold von Verschuer


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2002 (Auftragsproduktion)

Erstsendung: 21.12.2002 | 23:05 Uhr | 31'19


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