ARD-Hörspieldatenbank


Ars acustica



Andreas Hagelüken

"knowing is an uneducated form of doubt"

Lautpoesie und Dekonstruktivismus - die Vokalkünstlerin Amanda Stewart



Realisation: Andreas Hagelüken

Die Auflösung der Sprache und deren Bedeutungszusammenhänge stehen im Zentrum der Lautpoesie der australischen Autorin und Performerin Amanda Stewart. Ihre Motivation und Methode können als literarischer Dekonstruktivismus beschrieben werden, während sie als Instrumentarium ihre Stimmbänder und verschieden organisierte Partituren parallel benutzt, um der individuellen Erfahrung des Sprechenden mit dem jeweilig Gesprochenen auf die Spur zu kommen. Amanda Stewart verfolgt die Absicht, hinter aller Auflösung der Sprache zu neuen Bedeutungen vorzudringen, neue Inhalte zu erzeugen. Wie, also mit welchen Techniken, das geht und welche ästhetischen Überlegungen den Ausschlag dazu geben, steht, neben dem Versuch, eine "Lesart" ihrer zum Klingen gebrachten Texte zu finden, im Interesse der Sendung. Ebenso werden die Gedichte, Texte und Musiken der Stimm- und Radiokünstlerin selbst vorgestellt. Andreas Hagelüken beleuchtet in seinem Porträt das umfangreiche Werk Amanda Stewarts, und begibt sich in seinem Radio-Mix aus O-Ton-Montage, Interview und Kommentar in die klanglich wie sprachlich ungewöhnlichen Gefüge der Stimm- und Sprachkomposition im Umfeld der Lautpoesie.

Amanda Stewart, geboren 1959, Schriftstellerin und Performance-Künstlerin für Film, Video und Radio, lebt in Sydney. Von 1983 bis 1993 war sie bei ABC in Sydney als Regisseurin für Radio-Dokumentationen und Radio-Kunst tätig. Sie erhielt zahlreiche Preise auf internationalen Musik- und Literaturfestivals, u.a. für den Dokumentarfilm "Eclipse of the Man-Made Sun" (1991), bei dem sie Co-Autorin war, die Musik machte und Regie führte. Sie ist Gründungsmitglied des australischen Ensembles "Machine For Making Sense". 1997 wurde ihre Oper "The Sinking of the Rainbow Warrior" (Komposition: Colin Bright) als Teil des Sydney-Festivals 1997 in den Hafenanlagen Sydneys aufgeführt.

Andreas Hagelüken ist Musikwissenschaftler und arbeitet als Autorenproduzent und seit 2000 als freier Redakteur (SFB Internationale Radiokunst). Seit 1994 produzierte er zahlreiche Hörspiele und Feature für den ARD-Hörfunk. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er u.a. "CANtales" und "The fiction isn't ambient, the ambient is a fiction".

A
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Mitwirkende

O-Ton
N. N.


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2004

Erstsendung: 10.04.2004 | 23:05 Uhr | 40'55

Darstellung: