ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica



Hartwig Vens

Böses Spielzeug. Meira Ashers Warnungen vor der Realität

Porträt



Realisation: Hartwig Vens

Die Musikerin und Performance-Künstlerin Meira Asher stammt aus Israel, lebt seit einigen Jahren aber in Den Haag, wo sie am Institut für Sonologie arbeitet. In ihren Projekten hat sie Themen wie den Holocaust, den Israel-Palästina-Konflikt und jüngst das Phänomen der Kindersoldaten aufgegriffen. Wiederkehrende Topoi sind also Trauma, Gewalt, Krieg, Terror. Sie selbst bezeichnet ihre Arbeit als "sozialen Kommentar", die Wirkung ist konfrontativ, kathartisch und bisweilen an der Grenze des Erträglichen. Dabei inszeniert sie das "Böse" zunehmend subtil, ihr letztes Album "Infantry" ist geprägt von großer technischer und emotionaler Kontrolle. Als "Diseuse des Grauens" bezeichnet, war die Künstlerin immer wieder auch Objekt von Zuschreibungen, Beschimpfungen und Angriffen. Weit entfernt von plumper Schock-Ästhetik, der Inszenierung des Schreckens um seiner selbst willen, hat sie es verstanden, dem Grauenhaften eine mehrdimensionale, komplexe Form jenseits des bloßen Emotionsappells zu geben.

Hartwig Vens ist Journalist und schreibt u.a. für die TAZ und die Neue Zürcher Zeitung über aktuelle und historische Extrempunkte und Randphänomene der Popkultur.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2004

Erstsendung: 11.12.2004 | 23:05 Uhr | 57'58

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