ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Abgesoffen
Vorlage: Abgesoffen (Roman, spanisch)
Übersetzung: Susanna Mende
Bearbeitung (Wort): Irene Schuck
Redaktion: Susanne Hoffmann
Technische Realisierung: Gerd-Ulrich Poggensee, Angelika Körber
Regieassistenz: Roman Neumann
Regie: Irene Schuck
Zwei Auftragskiller fahren vom Landesinnern Spaniens an die Küste von Gibraltar. Im Kofferraum: ein Toter, der 29. nordafrikanische Immigrant, den sie gegen Bezahlung abgemurkst haben. Eigentlich ist es nur ein Job, den sie machen, kein schöner, aber ein lukrativer. So fahren sie durch die Nacht, redend, bramarbasierend. Quasseln über das Universum und die Masturbation, über die Vergebung angesichts des letzten Liebesverrats und den Tod, über Aids und Sex und und und. Unter den Versatzstücken des Alltäglichen scheint ein philosophischer Diskurs auf, im politpopulistischen Gepoltere die gesellschaftlichen Vorurteile, Legitimationsmechanismen und Verdrängungstechniken, im Einerlei-Gebrabbel das eigene kleine Leben, die eigene Angst. Denn zumindest einer der Auftragskiller redet auch an gegen seinen Zweifel, gegen das schlechte Gewissen, gegen das unerwartete Angerührtsein, weil er statt auf die Entsorgungs-Masse auf einmal in ein menschliches Antlitz blickte.
Carlos Eugenio López, geboren 1954 in León, Spanien, zählt zu den renommiertesten spanischen Gegenwartsautoren. Er hat bereits mehrere Romane und Erzählungen veröffentlicht (auf deutsch erschien: "Bordell der Toten") und wurde mehrfach ausgezeichnet. López lebt heute in London.