ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
1900 Jahre Köln
Ein Festspiel
Komposition: Bernd Alois Zimmermann
Regie: Ludwig Cremer
In der breiten Sprache des Chronisten wird die Sage von der Gründung Kölns erzählt, werden die wechselvollen Geschicke der Stadt berichtet und nicht nur illustriert, sondern in der Form einer kulturgeschichtlichen Betrachtung wiedergegeben. In die Darlegungen dieses Chronisten sind einzelne Hörfolgen und Szenen eingebaut, die in der gehobenen Sprache des Dichters die Höhepunkte der Kölner Stadtgeschichte lebendig werden lassen. An die apokalyptische Darstellung des geistigen Gesichtes unserer Gegenwart und der jüngsten Vergangenheit, wie sie die Romantrilogie der "Sintflut" von Stefan Andres enthält, gemahnen die beiden letzten Szenen des Festspiels. Aus dem bunten Treiben einer Karnevalsszene bricht über die Stadt das Verderben des Bombenhagels herein, indem aus dem Chor der Glocken ein Turm nach dem anderen ausfällt. Aus dem Geläute der Türme des heiligen Köln dringt die mahnende Stimme des Herolds an die Menschen: "Nichts sei vergessen, alles sei bewahrt / Und eingebaut vom Keller bis zum Dach. / Damit das Unheil euch zum Heile werde. / Damit du, Stadt, dem Phoenix gleich erstehst / Aus deiner Asch e - wie ein Fabelwesen / Und dennoch wirklich neu und doch wie du / Schon immer warst - das liebe, heilige Köln."