ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Ars acustica
Mayfly
Klangstück über die Endlichkeit des Lebens
Komposition: J. Peter Schwalm
Redaktion: Cordula Huth, Leonhard Koppelmann
Dramaturgie: Leonhard Koppelmann
Künstlerische Aufnahmeleitung: Eberhard Bätza
Realisation: J. Peter Schwalm
An einem sonnigen Tag in einem Waldbach entsteht ein winziges Insekt: the mayfly! Das Leben beginnt. Die Endlichkeit ihres kurzen Leben ist von der Natur vorbestimmt und im Deutschen sogar zu Ihrem Namen geworden. Mayfly heißt bei uns sehr prosaisch: Eintagsfliege.
Zeitgleich startet die Mission zweier Astronauten mit dem Auftrag, die Unendlichkeit des Universums genauer zu erkunden. Sie sind darauf eingestellt und vorbereitet worden, dass für sie der Moment kommen wird, an dem das geplante Projekt ohne sie weitergehen wird und das Raumschiff in die unendlichen Weiten des Universums zum Sammeln von Daten weiterfliegt.
Aus dem Blickwinkel der Menschen, schnurrt der Zyklus des Mayfly-Lebens auf die vierundzwanzig Lebensstunden zusammen, die der Eintagsfliege für ihr Leben und die Fortpflanzung zur Verfügung stehen. Ein ganzes Leben in einem Tag: Hochs und Tiefs, Enttäuschungen, reflektierende Gedanken über den Sinn des Lebens und das Bewusstsein darüber, dass alles irgendwann zu Ende geht.
J. Peter Schwalm hat in seinem Klangstück zwei Kompositionsebenen für seine Protagonisten erfunden. Die "mayfly" auf der einen Seite und die Astronauten auf der anderen Seite wechseln sich stetig ab. Dabei stehen die emotionalen, fragenden Klängen des Klaviers für die Welt der mayfly und die vielschichtigen, technischen und zum Teil bedrohlichen Klängen für die Welt der beiden Astronauten und ihr Raumschiff. Der Tod der Eintagsfliege ist ebenso unabwendbar wie der der Astronauten.