ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Andreas Unger

Marei (8. Teil: Türen schließen selbsttätig)

Warum Marei doch kein Einzelticket löst


Komposition: Maxi Pongratz

Redaktion: Katja Huber

Technische Realisierung: Jan Piepenstock, Susanne Herzig

Regieassistenz: Pauline Seiberlich, Jakob Roth


Regie: Stefanie Ramb

Hundsgemein elendig fühlt sich die Marei, und außerdem betrogen. Und zwar von der eigenen Oma, die einfach gestorben ist, bevor Marei sich von ihr verabschieden konnte. Doch anstatt ihre Enkelin in Ruhe ein schlechtes Gewissen haben zu lassen, weil die sich jahrelang nicht hat blicken lassen, lockt die Oma sie posthum zurück in die alte Heimat, ins niederbayerische Dorf Hiesing. Und zwar, indem sie ihrer Enkelin den "Hahn" vererbt, das Wirtshaus, die Mitte von Hiesing. Außerdem verfügt sie, dass Marei in ihre ziemlich großen Fußstapfen als Schmuserin tritt. Also belebt die Marei die Schmuserei wieder: Wie einst die Oma und die Uroma verkuppelt sie Menschen im heiratsfähigen und schon nicht mehr ganz so heiratsfähigen Alter, organisiert sich und dem Dorf damit lukrative Hochzeiten im "Hahn" und lässt dabei auch in eigener Sache nicht allzu viel anbrennen. Doch wer, wie Marei, die Vergangenheit so lange hat ruhen lassen, wird irgendwann von ihr eingeholt. Und dabei spielt nicht nur die Oma eine Rolle, die ihre Enkelin von oben her zu lenken versucht, sondern auch Bürgermeister Rochus Gwandt sowie alte und neue Bekannte, die immer wieder zur Lagebesprechung im Wirtshaus zusammenkommen. So lenkt die Marei die Liebe. Und die Liebe lenkt die Marei. Nur nicht in dieselbe Richtung. Mühelos stellen Marei, dargestellt von Mira Mazumdar, und ihre gerade verstorbene Großmutter (Michaela May) eine Standleitung zwischen Diesseits und Jenseits her: Dass der Tod zum Leben gehört, geschenkt. Genauso wie das Lachen.

Kaum zurück gekehrt nach Hiesing ist Marei auch schon Profi: als Enkelin der verstorbenen Oma, als Wirtin von Hahn und als Schmuserin. In eigener Sache allerdings ist sie ein fast hoffnungsloser Fall. Soll sie den Bademeister nehmen? Oder den Bürgermeister? Muss sie überhaupt mit jemandem zusammenkommen, nur, weil sie andere Leute verkuppelt? Ist vielleicht keiner recht und niemand auf der Welt gut genug?

8. Teil: Der neue Pfarrer fühlt sich in Hiesing extrem daheim. Die Marei hat eine Aussprache mit Beppo, hart und ehrlich, aber nicht sehr schön. Später sitzt Marei mit zwei anderen Menschen am Flussufer, hört das Große Jetzt, und kein falsches Wort verdirbt den Augenblick.

Andi Unger, geb. 1977, lebt in München. Film- und Print-Journalist, Autor. Studium der Diplom-Journalistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Internationalen Beziehungen an der Georgetown University in Washington D.C. Absolvent der Deutschen Journalistenschule. Sachbuch Vergebung. Eine Spurensuche (2019). Hörspieldebüt Die Anhörerin (BR 2019).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Mira MazumdarMarei
Michaela MayOma
Johannes HerrschmannBeppo
Sebastian KempfRochus
Tim SeyfiSherif
Christian LerchRoland
Wowo HabdankSchweiger
Katrin von SteinburgAnni
Florian KarlheimSeffi
Judith TothTheresia
Roland SchreglmannPfarrer
Nikola NorgauerRosa
Laura MaireProfessorin
Sebastian WeberZugbegleiter
Hans SchulerHerr Gwandt
Corinna BinzerFrau Gwandt
Michael LerchenbergNotar Temmel
Werner HärtlPostbote
Sebastian WinklerDenkmal-Schützer
Anton Leiss-HuberFeuerwehr-Kommandant
Henriette Schmidt
Pirmin Sedlmeier
Franziska Pößl
Florian Schairer
Theresa Bendel
Sven Hussock
Corinna Blädel
Anton Schneider


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2023

Erstsendung: 04.12.2023 | Bayern 2 | 15:05 Uhr | 23'17


REZENSIONEN

  • Stefan Fischer: Wer etwas wird, wird Wirtin. "Marei" ist eine lustige und lebenskluge Dorf-Gasthaus-Saga in der besten Tradition bayerischer Serien. Diesmal eben im Radio. In: Süddeutsche online vom 10.11.2023.

 

 

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