ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Alexander Kluge

Der Stein in der Tasche


Bearbeitung (Wort): Karl Bruckmaier

Komposition: Mapstation


Regie: Karl Bruckmaier

Zu den wichtigsten literarischen Referenzen im Werk des Erzählers und ‚Orientierungsarbeiters‘ Alexander Kluge zählt Johann Peter Hebel (1760 – 1826). In Der Stein in der Tasche tritt Hebel nun aus dem Schatten nach vorne, denn einer seiner Texte – ‚Denkwürdigkeiten aus dem Morgenland‘ – stellt Ausgangs- wie Endpunkt dieses Hörstücks dar. Neben Kleist und Kant, denen Kluge in den letzten Jahren Bücher gewidmet hat, scheint Hebel hier als Praktiker der Aufklärung auf, einer, der ohne Arg nach Nutzanwendungen des abstrakten Denkens sucht. Und wäre das nicht ein wünschenswerter Typus Intellektueller, der in Zeiten von zwei blutigen Konflikten am Rande Europas, von menschengemachter Bedrohung des Klimas, von Unfrieden in der demokratisch verfassten Gesellschaft, bereit ist, nach Auswegen zu suchen, an die sonst niemand zu denken wagt. Statt Konfrontation geht es in Der Stein in der Tasche um Ausgleich, Zuhören, Abwägen. Weit wird ausgeholt in kosmische Räume, nur um von dort und aus fernster Vergangenheit auf uns Menschen der Gegenwart zu blicken, die wir von einer anderen Art Eiszeit existentiell bedroht sind als unsere biologischen Vorfahren vor 20.000 Jahren. Wir waren damals nur wenige - und haben überlebt, weil wir in Sprache und Intellekt Werkzeuge entwickelt haben, welche die Katastrophe abwenden halfen: Ein Hörspiel der Hoffnung, der kleinen Wunder.

Alexander Kluge, geb. 1932, Filmemacher, Schriftsteller, Drehbuchautor, bildender Künstler und Philosoph.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Alexander Kluge
Karl Bruckmaier
Katja Bürkle
Helga Fellerer
Johannes Herrschmann
Stefan Merki
Meinhard Prill
Oskar Negt
Sandra Hüller
Monika Manz

Musik: Ariel Sharat, Mathias Kom

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2024

Erstsendung: 21.04.2024 | Bayern 2 | 15:05 Uhr

 

 

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