ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Volker Braun

Volker Brauns Werktage (1. Teil: Training des aufrechten Gangs)

Hörspiel in zwei Teilen


Bearbeitung (Wort): Kristin Schulz

Komposition: Steffen Schleiermacher

Dramaturgie: Stefan Kanis

Technische Realisierung: Steffen Brosig, André Lüer, Olaf Dix, Robert Baldowski, Andreas Stoffels

Regieassistenz: Anne Osterloh


Regie: Ulrich Lampen

Die beiden umfangreichen Bände „Werktage“ Volker Brauns, 1977-1989 (Band 1) und 1990-2008 (Band 2), dokumentieren das Tagwerk des Schreibers als Beifang: Sie offenbaren Begleitumstände der Texte; sie künden von den Mühen beim Verfassen und Veröffentlichen, von den Praktiken der Zensur und den Taktiken, ihr zu entgehen; und sie erzählen von missglückten und gelungenen Begegnungen im politischen und privaten Raum, von Träumen und Lektüren sowie öffentlichen Lesungen und Auftritten in einer von gesellschaftlichen Um- und Aufbrüchen geprägten Zeit. Eingefügte Bilder und Zeitungsmeldungen werden zum Kommentar der Tagesnotate, zahlreiche Gedichte setzen die Gesetze der Reflexion außer Kraft. Es entsteht: ein Arbeitsjournal in Form einer dreißigjährigen deutsch-deutschen Chronik, abrufbar als Erinnerung eines kollektiven wie individuellen Gedächtnisses. Teil 1, „Training des aufrechten Gangs“, widmet sich dem Zeitraum 1977-1989, angereichert um Gedichte und Träume; Teil 2, geschrieben nach der „Rückkehr in die Vorzeit“ beginnt 1990 und endet 2008. Hier werden neben den Tagesnotaten Vater- und Mutterspuren aufgenommen und verfolgt, das „Mittagsmahl“ wird bereitet und im unbesetzten Gebiet Schwarzenberg wird nach den Rohstoffen der Utopie gegraben. „Jetzt bin ich in der Geschichte, und eine andere Frage stellt sie nicht, auch wenn sie vorbei ist; vorbei und verloren ist, und man sieht nun, was wahr war und was nicht war. Denn es ist jetzt mein eignes Gebiet, das unbesetzt ist, von den Truppen der Doktrin und des Glaubens, und nur Hoffnung vielleicht siedelt, die uns betrügt und weiterträgt.“

Volker Braun, (geboren am  7. Mai 1939 in Dresden) arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig, 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater, von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Braun zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und erhielt 2000 den Büchner-Preis. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin und veröffentlicht Theaterstücke, Lyrik, Prosa, Essays und Tagebücher. Der MDR realisierte mehrere Hörspiele nach seinen Texten, darunter „Der berüchtigte Christian Sporn“ (2005) und „Das Mittagsmahl“ (2009) und „Die Putzfrauen“ (2016). Zuletzt erschienen bei Suhrkamp seine Gedichtbände "Handstreiche" (2019) und "Große Fuge" (2021).

Kristin Schulz (geboren 1975 in Jena) ist Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin. Sie editierte und kommentierte u.a. Gedichtausgaben von Heiner Müller und Thomas Brasch und ist Leiterin des „Transitraum - Heiner-Müller-Archiv“ der Humboldt-Universität Berlin. Übersetzungen von Jean Genet und Philippe Malone ins Deutsche, Lyrik- und Kinderbuchveröffentlichungen.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Sylvester Groth
Corinna Harfouch
Julia Gräfner
Christoph Gawenda
Volker Braun

Musik: Stefan Stopora (Schlagzeug), Steffen Schleiermacher (Klavier; Celesta), Dorothea Hemken (Viola)
Volker Braun und Corinna Harfouch bei den Aufnahmen zum Hörspiel im April 2024 | © MDR/René Fietzek

Volker Braun und Corinna Harfouch bei den Aufnahmen zum Hörspiel im April 2024 | © MDR/René Fietzek

Volker Braun und Corinna Harfouch bei den Aufnahmen zum Hörspiel im April 2024
© MDR/René FietzekVolker Braun und Corinna Harfouch bei den Aufnahmen zum Hörspiel im April 2024
© MDR/René Fietzek



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk / Rundfunk Berlin-Brandenburg / Deutschlandradio 2024

Erstsendung: 06.05.2024 | MDR KULTUR | 22:00 Uhr | 66'07

Geplante Wiederholungen:
09.05.2024 | Deutschlandfunk Kultur | 18:30 Uhr

 

 

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