ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Hendrik Lorenzen

Schaum


Komposition: Hendrik Lorenzen


Realisation: Hendrik Lorenzen

In 'Schaum' erzählen obdachlose Drogenabhängige, verrückte Obdachlose, bettelndeVerrückte und normale Penner. Jedoch nicht, was man schon längst über diese Problematik zu wissen meint. Dieses Hörstück ist kein Sozialreport. Die Interviewten sprechen von der Welt: Politik und Philosophie, Geld und Stars, fremde Länder und andere zentrale Dinge des Lebens. Ihre Sprache ist banal und verstümmelt, voller auseinander gefallener Sätze und emotionaler Ausbrüche. Die Geschichten scheinen einer Art beschädigter Normalität zu entspringen, die zerbrochen und offen daliegt. Die Musik kommuniziert mit dem aus den Gesprächen entstandenen Text, den sie als eine Art 'Libretto' verarbeitet. Sie kontrastiert und verformt ihn, auf der Suche nach kollektiven Weltbildern und medial gezeugten Phantasien. Durch Verarbeitung und Verfremdung des Textes sowie durch seine Verbindung zur Musik, erscheint das Gesagte real und gleichzeitig surreal. Im besten Fall ermöglicht diese Form eine erneute Reflexion, ein neues Wahrnehmen dieser Menschen und unserer alltäglichen Welt, von der sie berichten.

Hendrik Lorenzen, 1962 in Hamburg geboren, Komponist und Saxophonist, Studium der Geschichte, Produkt-Manager in einer Plattenfirma, Jazzmusiker, Popmusiker, Komponist für Theater und Tanztheater.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1996

Erstsendung: 06.11.1996 | 22'11

 

 

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