ARD-Hörspieldatenbank

1

Hörspielbearbeitung



Thomas Harlan

Rosa - Die Akte Rosa Peham


Vorlage: Rosa (Roman)

Bearbeitung (Wort): Michael Farin

Komposition: Helga Pogatschar

Technische Realisierung: Hans Scheck, Susanne Herzig

Regieassistenz: Christiane Klenz, Anja Scheifinger


Regie: Bernhard Jugel

Eine Lichtung bei Kulmhof in Polen. Aus der schneeverwehten Ebene wölbt sich das Dach eines Erdhauses, ein Pferd ohne Schweif ist an den rauchenden, klapprigen Schornstein gebunden, der aus dem Boden ragt. In der Höhle hausen Rosa Peham und Józef Najman. Rosa ist die ehemalige Verlobte von Franz Maderholz, dem Zahlmeister des Kulmhofs, eines Vernichtungslagers im Zweiten Weltkrieg. Die Asche der Opfer füllt den Boden der Lichtung, die seit Kriegsende Rosas Heimstatt ist. Seltsame Pflanzen wuchern dort, verwachsene Tiere bewohnen den Wald. Franz ist bei der Partisanenbekämpfung in den Karstgebirgen vor Triest verschollen, Rosa hat sich 1948 mit Józef liiert. Auch ihm wird eine dunkle Vergangenheit nachgesagt. Jahrzehnte später erfahren ein Filmteam und ein Theologe aus alten Akten von Rosa, den damaligen Ereignissen und den unheimlichen Lebensformen im Wald. Sie spüren den Schicksalen der Beteiligten nach. Die Spuren führen ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet, in Warschauer Archive, die Karstgebirge vor Triest, eine Lungenheilanstalt in den Alpen, in Phonoarchive, ins Berlin der Nazizeit, nach Walldürn am Odenwald und in andere Städte Deutschlands. Einer der Verbündeten des Filmteams ist Karol Leszczynski, ein Untersuchungsrichter in Warschau, dessen Leben sich nur um die Aufklärung zweier Verbrechen dreht. Aber auch Franz Maderholz lebt noch: im hohen Alter macht er sich, von einer dunklen Sehnsucht heimgesucht, wieder auf zu den Stätten seiner großen Liebe und des Grauens. Der zeitliche Rahmen des Romans 'Rosa' erstreckt sich von 1942 bis 1993. Virtuos spielt Thomas Harlan mit verschiedenen Erzählebenen. Dokumente, Briefe, Phonoaufnahmen, Berichte und Verhörprotokolle geben in atemlosem Stakkato ungeheuerliche Geschehnisse preis.

Thomas Harlan, geboren 1929 in Berlin, lebte von 1960 bis 1964 in Polen, danach in Italien, Angola, Guinea-Bissau, Chile, Portugal, Haiti und Frankreich. Harlan schrieb Gedichte, Drehbücher und Theaterstücke, außerdem drehte er u.a. die Filme "Torre Bela", "Wunderkanal" und "Souvenance".

Romuald Karmakar, geboren 1965 in Wiesbaden, lebt als Filmemacher, Regisseur und Autor in Berlin. Zu seinen Filmen zählen u.a. "Warheads" (1992), "Der Totmacher" (1995), "Manila" (1999), "Das Himmler-Projekt" (2000). Er schrieb die Hörspiele "Warheads: acht über Gospic" (BR 1993), "Das Warheads.Oratorium" (BR 1997, mit Michael Farin).

Michael Farin, geboren 1953, ist Autor und Verleger. Zusammen mit Karmakar schrieb Farin das Drehbuch für den Film "Der Totmacher". Von ihm stammen die Hörspiele "Ich wünsche mur jede Nacht einen Traum" (BR 1994), "Der innere Turm" (BR 1996), "Zarzura" (BR 1998, zusammen mit Raoul Schrott).

A
A

Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Manfred Zapatka
Heiko Raulin
Bernd Moss
Axel Milberg
Karin Anselm
Sophie von Kessel


 


1

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 2001

Erstsendung: 06.04.2001 | 22:05 Uhr | 78'32


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: intermedium records 2001


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Frank Kaspar: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 06.04.2001. S. 59.
  • Waldemar Schmid: In: Funk-Korrespondenz. 49. Jahrgang. Nr. 14. 06.04.2001. S. 34.
  • N. N.: In: Funk-Korrespondenz. 49. Jahrgang. Nr. 19. 11.05.2001. S. 32.
  • N. N.: In: epd Medien. Nr. 37. 12.05.2001. S. 22.

 

 

Dieses Hörspiel jetzt anhören ...

 
 

Korrekturvorschläge zu diesem Dokument?

Darstellung: