ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Revolutionsstück
Komposition: Lucas Darnstädt
Dramaturgie: Sabine Küchler
Technische Realisierung: Christoph Rieseberg, Thomas Widdig
Regie: Nikolas Darnstädt
Warum machen sie das? Warum spricht Camille Desmoulins, ein stotternder Jüngling, der große Menschenmassen fürchtet, zu den Leuten von Paris? Weiß er, dass sie wenige Stunden später die Bastille stürmen werden? Warum sitzt die litauische Journalistin Eglë Buèelytë am 13. Januar 1991 vor den Fernsehkameras und leistet Widerstand? Ahnt sie bereits, dass binnen einer Woche ein solidarischer Widerstand die sowjetische Repression im Baltikum für immer brechen wird? Glaubt sie an Veränderung? Hat sie eine neue Welt vor Augen? Ahnt sie, was sie auf der anderen Seite erwartet? Dieses Hörspiel läuft falsch herum. Es fängt in der ungewissen Zukunft an und schraubt sich tiefer und tiefer in die Vergangenheit. Momente voller Hoffnung und Momente voller Enttäuschung ziehen an uns vorbei. Wo fängt eine neue Zeit an? Und mit wem fängt sie an? Um dies herauszufinden, lassen wir die Französische Revolution, die Geburt unseres heutigen Europa, rückwärtslaufen, während gleichzeitig die wenigen Stunden des 13. Januar 1991, in denen sich das Schicksal des heutigen Baltikums entscheidet, vorwärtslaufen. Dabei treffen fiktive Szenen auf dokumentarisches O-Ton-Material und musikalische Sound-Welten.