ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Jean-Paul Wenzel, Bernard Bloch
Vater Land
Vorlage: Vater Land, le pays de nos pères (Theaterstück, französisch)
Übersetzung: Jörg Aufenanger
Technische Realisierung: Peter Esser, Theresia Singer
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Dieter Carls
Der deutsche Besatzungssoldat Wilhelm Klutz liebt Frankreich und die Franzosen; er spricht akzentfrei ihre Sprache, und selbst sein Freund Louis Dutheil weiß nicht, daß er ein Deutscher ist. Doch nachdem Stalingrad gefallen ist, hat Klutz Angst, sich unter das Volk zu mischen; als er sich Dutheil zu erkennen gibt, gerät er mit diesem in Streit und erschlägt ihn. Zur eigenen Sicherheit wechselt er Kleider und Papiere mit dem Toten, nimmt seine Identität an. Als Louis Dutheil lernt er Odette kennen, sie heiraten und bekommen einen Sohn. Nach Kriegsende jedoch taucht Henri, der Bruder des Ermordeten auf; Klutz flieht über die Grenze zurück in seine deutsche Identität, doch Henri bleibt ihm auf der Spur, und auch Odette und später der herangewachsene Sohn Jean suchen ihn. Diese Suche führt in mehrere Städte Deutschlands, von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Kaleidoskopartig wird ein Bild der Menschen und der Lebensbedingungen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg gezeigt, in dem sich aus der Perspektive aller beteiligten Personen immer wieder die Frage stellt: Was ist das, das Vaterland?
Jean Paul Wenzel und Bernard Bloch arbeiten als Schauspieler, Regisseur und Autor. Für "Vater Land", das in Frankreich 1983 auf der Bühne aufgeführt wurde, erhielten sie den ,prix de la critique pour la meilleure création en langue française".