ARD-Hörspieldatenbank

1 2 3 4 5 6

Originaltonhörspiel



Werner Meyke

Justus oder Wo will man wirklich hin


Technische Realisierung: Günter Becker, Ingeborg Schmidt

Werner Meyke hat bisher fast ausschließlich O-Ton-Hörspiele veröffentlicht. Ihn reizt es immer wieder, durch Verdichtung von alltäglichen Lebensäußerungen eine andere Art von naturalistischen Romanen herzustellen. Dazu sucht er sich Prototypen, die er zum Reden bringt; er fertigt 'Autobiographien an von fremder Hand'. Sein ehemaliger Schulfreund Justus ist ein solcher Prototyp für viele Tendenzen, die in der Zeit zu liegen scheinen. Deshalb beschäftigt Meyke sich ein zweitesmal mit ihm. Justus ist ein Aussteiger, er hat sein Leben lang noch nicht im normalen Sinn gearbeitet, ist gegen jede Art Staat, findet politische Betätigung sinnlos, verdient viel Geld mit der Ausnützung modischer Bedürfnisse, hat eine libertinistische Einstellung gegenüber Frauen usw. Und doch ist er auf der Suche nach tiefer reichenden Werten, nach humanen menschlichen Beziehungen, so rüde er auch in seinem Jargon davon redet. Er hat sich verloren, verspürt dies als wesentlichen Mangel, sucht nach einer Identität, sucht nach Liebe. Der Autor: "Ich habe immer seinen Kampf bewundert. Trotz größter Gefährdungen hat Justus sich immer den wesentlichen Kern seiner Person bewahrt: sein Weiterwollen, seine Menschlichkeit, die sich hinter Grobheit und z.T. platter Rigorosität verbirgt".

A
A

Mitwirkende

O-Ton
N. N.


 


1 2 3 4 5 6

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen 1981

Erstsendung: 04.09.1981 | 72'12

Darstellung: