ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Staub
Variationen über ein Thema von Shelley
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Roland Seiler, Anneliese Schröder
Regie: Willy H. Thiem
Drei aphoristische Zeilen von Percy B. Shelley zum Thema Vergänglichkeit stehen im Mittelpunkt einer Seminar-Arbeit, an der die Studentin Lene gerade schreibt. Im überraschend sich vertiefenden Umgang mit diesen drei Zeilen entwickelt sich zwischen ihr und ihrem Lebensgefährten eine Reihe von Szenen, in denen sich nicht nur ein Dichter-Zitat sondern ebenso sehr auch das Verhältnis zwischen zwei Menschen überraschend dekouvriert. Im zwangsläufig sorgfältigen Umgang mit dem Shelley-Zitat werden für Lene jene vielfältig denkbaren Bezüge lebendig, mit denen die Sprache aufzuwarten vermag, sobald der Mensch sie einmal genauer und wacher in ihrer Bedeutungs-Tiefe und in ihren Bedeutungs Varianten aufzuspüren bereit ist. So verlebendigen sich für Lene schließlich neben den überraschenden Einsichten in die weitreichende Begriffs-Spanne des Zitats allmählich auch die verschiedenen Bedeutungs-Varianten ihrer ganz persönlichen Beziehung. Die zitierte Sprache tangiert plötzlich das oft nur schwer zitierbare Leben. (Willy H. Thiem)