ARD-Hörspieldatenbank

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Originaltonhörspiel


Stichwort: Häuser


Ekkehard Sass

Verordnete Verhältnisse


Technische Realisierung: Maria Tietze, Helga Geist


Regie: Ekkehard Sass

Die Hörspielreihe "Häuser" will den Versuch unternehmen, scheinbar bekannte, zu unserem Alltag gehörende Orte einer ungewohnten, um Subjektivität bemühten Sehrweise zu unterziehen. Natürlich weiß jeder in gewisser Weise, was ein Krankenhaus, ein Altersheim, ein Gefängnis ist. Dennoch: Dem Vertrauten gegenüber wird man ehesten blind. Und: Wer die Bestimmung einer Sache kennt, glaubt leicht, die Sache selbst zu kennen. Definitionen beweisen es: "Ein Krankenhaus ist ein Haus, in dem die Gesundheit Erkrankter durch ärztliche Eingriffe wiederhergestellt werden soll." Wer, wie in dieser Aussage, den Blick nur auf Zwecke richtet, läuft Gefahr, die Tatsachen zu übersehen. Politiker und Journalisten zum Beispiel lieben es, uns ihre "Anschauungen" in vereinfachenden Schlagworten und statistischen Zahlen darzustellen. Es geht ihnen um allgemeine Zielvorstellungen oder Erfahrenswerte. Doch in den grundsätzlichen Sachverhalten verliert sich leicht der einzelne Mensch. Einer Berichterstattung, die aufs Allgemeine zielt, fehlt leicht die Unmittelbarkeit der persönlichen Wahrnehmung. - Die Reihe "Häuser" möchte gegenüber solcher Darstellungsart ein Stück Sinnlichkeit zurückgewinnen. Sie vertraut deshalb nicht auf Statistiken und Tabellen, nicht auf fachkundige Meinungen, sondern auf die persönliche Betroffenheit, die Sensibilität des Autors und dessen Fähigkeit, seine Eindrücke weiterzugeben. Ekkehard Sass setzt in seiner akustischen Hausbeschreibung ganz auf Spontaneität und Glaubwürdigkeit eines konsequent verwendeten Orginaltons und auf die Eindringlichkeit einer fremden Geräuschwelt.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1981

Erstsendung: 01.03.1982 | 73'03

Darstellung: