ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Brigitte Schwaiger

Wie ein eigenes Kind


Technische Realisierung: Karl-Heinz Stoll, Waltraud Gruber


Regie: Brigitte Schwaiger

Eine alte, alleinstehende, seit ihrer Kindheit in Wien lebende Frau führt ihre neue Untermieterin durch ihre Wohnung. Daß sie nicht des Geldes wegen vermietet, sondern um nicht alleine zu sein, manifestiert sich ganz unmittelbar in dem Wortschwall, mit dem sie die Erinnerungen, Hoffnungen und Enttäuschungen ihres Lebens vor ihrem stumm bleibenden Gegenüber ausbreitet. Es ist ein entbehrungsreiches, ein "kleines" Leben ohne Glanz, das die alte Frau rückblickend schildert: Kindheit und Jugend verbrachte sie bei Onkel und Tante, die zwar davon sprachen, sie "wie ein eigenes Kind" zu behandeln, die aber dann doch ihr leibliches Kind immer wieder spürbar bevorzugten. Diese Erfahrung des Zurückstehenmüssens durchzog ihr weiteres Leben - gleichgültig wie sich die Zeiten und die Verhältnisse änderten. So kann es nicht verwundern, daß diesem Monolog weniger verklärende als verbitterte Züge anhaften. Brigitte Schwaiger, 1949 in Freistadt (Oberösterreich) geboren, lebt seit 1974 als freie Schriftstellerin in Wien. Lyrik- und Kurzprosa-Publikationen wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht. Ihren großen literarischen Durchbruch hatte sie mit dem 1977 erschienen Roman "Wie kommt das Salz ins Meer". Der SDR stellte von ihr die Einakter "Nestwärme" und "Steirerkostüm" sowie das Originalhörspiel "Die Böck, die Kinder und die Fisch" vor.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Jane Tilden


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Süddeutscher Rundfunk 1982

Erstsendung: 21.03.1982 | 29'35

Darstellung: