ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Aber der Fischer sagt
Technische Realisierung: Roland Seiler, Anne Anderer
Regie: Peter Zwetkoff
Ausgangsmaterial für die Collage "Aber der Fischer sagt" waren mitgeschnittene Hörfunksendungen des Winterhalbjahres 1980/81, insbesondere die Berichterstattung über Krisen in der deutschen und internationalen Fischerei. Mit der skizzenhaft dokumentierten Endphase der Elbfischerei behält das Stück eine Art perspektivischer Fabel, in deren Raster das Meer als thematischer Horizont erscheint. Der Fischerberuf ist einer der ältesten überhaupt und entsprechend symbolträchtig, doch die Titelfigur im Hörspiel hat nichts mit dem besungenen Klischee gemein. Nicht eine bestimmte Person steht im Mittelpunkt, sondern eine Vielstimmigkeit, die mal japanische, mal deutsche Belange zur Sprache bringt und ein andermal internationale oder kreatürliche. Die Collage lebt geradezu von den Interferenzen, die zwischen verschiedenen Impulsoren oder 'Sendern' entstehen. Nicht von ungefähr und nicht zuletzt gehören auch gewisse Menschenfischer und der Fischer aus dem Märchen zu dem Impulsoren. So erfreulich oder aber fragwürdig die eine oder andere Meinungsäußerung sein mag, die Hör-Collage ist ein akustisches Ereignis. Hier werden Stimmen und nicht bloß Thesen oder Sprachmuster laut. Sprache, Geräusche und Musik interferieren grundsätzlich gleichrangig.