ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Paul Pörtner

Radio-Erinnerung


Technische Realisierung: Günter Beckmann, Brigitta Eggert, Renate Eichmeyer

Regieassistenz: Sibylle Bettray


Regie: Paul Pörtner

"Während meiner Kindheit wurde das Radio morgens angestellt und erst spätabends, wenn ich schon im Bett lag, ausgeschaltet. Aus diesem Speicher von Geräusch, Stimmen, Klängen habe ich nur weniges behalten: die Morgengymnastik mit ihrer aufgekratzten Fröhlichkeit, Komiker-Sketche, den ,frohen Samstagnachmittag aus Köln' mit den ,Drei Lustigen Gesellen'. Unvergessen die Stimmen der Reporter wie Dr. Bernhard Ernst und der Klassiker-Rezitatoren, z. B. Matthias Wieman. Ein Ereignis waren die Boxkampfübertragungen, die nachts aus Amerika zu hören waren (Schmeling-Joe Louis). Ich suchte historische Tondokumente, um die erinnerten Einzelheiten zu zitieren. Leider sind die Unterhaltungssendungen dieser Jahre (1932-38) nur unzureichend archiviert worden. Für mich waren die pfiffigen und heiteren Programme wichtiger als die großen politischen Lautsprecherübertragungen, die oft im Gemeinschaftsempfang gehört werden mußten. Die Einschüchterung, die von den belfernden heiseren Redner-Schreien ausging, sitzt tief: auch die Angst, die meinen Vater bei der Hitler-Rede nach dem SA-Massaker 1934 ergriff, hat Spuren hinterlassen. Dieses Hörstück, das aus persönlichen Erinnerungen und Radiodokumenten collagiert ist, soll Hörer anregen, eigene Erinnerungen zu überprüfen und aufzuschreiben: diese Augenblicke, da das Radio-Hören eine besondere Bedeutung für den einzelnen gewann." (Paul Pörtner)

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1983

Erstsendung: 10.12.1983 | 85'55

Darstellung: