ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Günter Herburger

Der Garten


Komposition: Peter Zwetkoff

Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler

Regieassistenz: Johannes Hertel


Regie: Hermann Naber

Günter Herburgers neues Hörspiel "Der Garten" ist eine Herausforderung. Da reden zwei miteinander über die allerletzen Geheimnisse menschlichen Zusammenlebens und Zusammenleidens, ohne dafür eine Sprache zu haben. Die beiden sind Mutter und Tochter. Die Tochter ist auf die Mutter angewiesen, weil sie "zwei falsche Füsse hatte, schielt, schlecht spricht und das Loch im Herzen auch noch nicht zu ist." Die Mutter ist aber auch auf die Tochter angwiesen, weil sie, genau wie diese, Liebe, Nähe, Geborgenheit braucht. Zwei die sich lieben, brauchen keine Angst voreinander zu haben, brauchen sich nicht voreinander verstecken, sind keine Konkurrentinnen. Weil sie ungeniert miteinander reden können, ist, was sie sagen, von großer Genauigkeit; die reduzierte Sprache ist die Sprache von Liebenden. "Die beiden, Mutter und Tochter, leben und sprechen in ihrer Abgeschiedenheit wie in einem Garten, in dem viele menschliche Wucherungen wachsen, gedeihen, wieder verderben. Die Struktur (des Hörspiels) ist einem Sonett ähnlich und ich habe sehr darauf geachtet, daß Angriff und Abschied, laut und leise, Verbund und Hader, dann wieder Versöhnung diatonisch folgen. Mutter und Tochter fordern sich heraus, haben keine Scheu voreinander. Sie sind eingehüllt in Schmerz und Begehren, doch insgeheim scheint die Trauer zu siegen. Das Kind, das noch unerfahren ist, hätte nichts dagegen, wenn es mit der Mama vom Haus in die Tiefe spränge. Es käme, seiner Vorstellung nach, wieder in den warmen Leib zurück, in den Himmel. Kinder sind uns lange Zeit überlegen, bis sie eben nicht mehr Kinder sind. Darin steckt viel Grausamkeit, die für uns kaum auszuhalten ist." (Günter Herburger)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hildegard SchmahlMutter
Ilse RitterTochter


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1983

Erstsendung: 15.09.1983 | 90'10

Darstellung: