ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Der Wettbewerb
Technische Realisierung: Ernst Hafner, Theresia Hammersen, Maria Wickenbrock
Regie: Frank Hübner
Erich Weingarten, Architekt, hat plötzlich keine Aufträge mehr. Und enorme Schulden. Die Stimmung ist entsprechend. Seine Frau Ulli versucht, das aufzufangen, aber Erich ist unleidlich. Der Baumensch Wurler, mit dem Erich früher viel zusammenarbeitete, spuckt große Töne, sein Geschäft geht gut, aber er braucht einen Baubeaufsichtiger. Erich aber will Architekt sein und bleiben, will bauen, er liebt seinen Beruf. 'Der Wettbewerb' kann zunächst einmal wörtlich verstanden werden als die Bewerbung zu vieler Menschen um zuwenig Arbeit, in diesem Hörspiel speziell in der Baubranche. Im Besonderen ist dieser Architekt Erich Weingarten die Studie eines Menschen, der zu einer sogenannten Dunkelziffer gehört. Von Dunkelziffern reden wir u. a. bei Suchtkranken, in der Kriminalität, bei Einwanderern usw., und auch im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit ist dieser Begriff angebracht, am ehesten vielleicht bei Freiberuflern, die den Weg zum Arbeitsamt als eine Art Bankrotterklärung scheuen. Deshalb geht es in dem Hörspiel besonders auch um die moralische Belastung der Arbeitslosigkeit, auch wenn sie offiziell gar nicht als solche deklariert und erfaßt ist." (Der Autor Hermann Moers, geboren 1930 in Köln, lebt in München. Bekannt geworden durch sein Bühnenstück "Zur Zeit der Distelblüte", für das er 1960 den Gerhart-Hauptmann-Preis erhielt, widmete er sich vor allem dem Hörspiel. Der WDR produzierte von Hermann Moers u. a. "Ein ganz alltäglicher Unfall" (1976), "Verlobung im Herbst" (1980) und zuletzt "Match mit einem Verrückten" (1981).
